ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Minus aufgeholt - Renditen geben Richtung vor
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Gaza-Krieg und die hohen Anleiherenditen
haben auch zum Wochenstart den Druck auf den deutschen Aktienmarkt
aufrechterhalten. Der Dax rutschte am Montag
zwischenzeitlich bis auf 14 630 Punkte und damit auf den tiefsten
Stand seit März ab. Mit etwas Entspannung am US-Anleihemarkt holte
der deutsche Leitindex seinen Verlust dann aber auf. Er schloss mit
plus 0,02 Prozent auf 14 800,72 Punkten. Auch der MDax
der mittelgroßen Unternehmen fand im späten Handel
zurück in die Spur und gewann letztlich 0,06 Prozent auf 24 079,62
Punkte.
Gerade die Rendite für richtungweisende zehnjährige US-Staatspapiere
beeinflusst die Bewertungen am Aktienmarkt spürbar, wie Stephen
Innes vom Vermögensverwalter SPI Asset Management sagte. Am Montag
hatte sie erstmals seit 2007 die Fünf-Prozent-Marke überklettert,
zuletzt sank sie aber wieder unter 4,9 Prozent.
Neben der Lage in Nahost beherrscht in dieser Woche die
Berichtssaison das Geschehen. Vor den Geschäftszahlen wichtiger
US-Technologiekonzerne wie Microsoft , Alphabet
, Amazon und Meta
blieben die Investoren erst einmal eher an den Seitenlinien, sagte
Börsen-Experte Andreas Lipkow.
Unter den besten Dax-Werten profitierten die Aktien des
Medizintechnikherstellers Siemens Healthineers mit
plus 2,1 Prozent von einer optimistischeren Prognose von Philips
. Die schwierige Lage für die Niederländer in den
Lieferketten entspannt sich weiter. Die Nase vorn hatten im
Leitindex mit plus 2,5 Prozent die Papiere des Kunststoffkonzerns
Covestro , angetrieben von weiteren Spekulationen über
eine baldige Übernahme-Offerte.
Pharmawerte präsentierten sich einmal mehr auffallend schwach.
Sartorius kamen mit einem Abschlag von 2,4 Prozent
erneut nicht auf die Beine. Merck KGaA rutschten als
Dax-Schlusslicht um 2,7 Prozent ab. Hier verwies Analyst Richard
Vosser von JPMorgan auf detaillierte Studiendaten zu den
Konkurrenzprodukten Padcev und Keytruda zur Behandlung von
Blasenkrebs. Diese hätten die Risiken mit Blick auf den Umsatz mit
dem entsprechenden Medikament Bavencio von Merck bestätigt.
Die Aktien von Dürr litten im MDax unter
Analysten-Abstufungen und setzten ihre steile Talfahrt vom Freitag
nun mit minus 3,5 Prozent fort. Analyst Nicolai Kempf von Deutsche
Bank Research etwa strich für die Papiere des Anlagenbauers sein
Kaufvotum.
Die Titel von Varta gewannen dank erneuter
Spekulationen über einen Großauftrag des iPhone-Konzerns Apple
als Spitzenreiter im Kleinwerteindex SDax
6,3 Prozent.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 0,42
Prozent auf 4041,75 Punkte zu. Während es in Paris in ähnlicher Höhe
auch nach oben ging, wurden in London leichte Verluste verzeichnet.
In New York holte der Leitindex Dow Jones Industrial
sein Minus aus dem frühen Handel zum europäischen Börsenschluss
ebenfalls auf, der technologielastige Nasdaq 100
stand ein halbes Prozent höher.
Der Euro stieg über 1,06 US-Dollar, zuletzt wurde die
Gemeinschaftswährung zu 1,0642 Dollar gehandelt. Die Europäische
Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0597
(Freitag: 1,0591) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9436
(0,9441) Euro gekostet.
Am deutschen Anleihemarkt stieg die Umlaufrendite von 2,91 Prozent
am Freitag auf 2,93 Prozent. Der Rentenindex Rex sank
um 0,01 Prozent auf 122,73 Punkte. Der Bund-Future
gewann 0,14 Prozent auf 128,17 Zähler./ajx/he