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Vom günstigen Wien mit großem Aber, falschen Zinsgipfeln und Geld, das wieder Geld bringt (Podcast „Von Bullen & Bären” 54: Alois Wögerbauer, 3 Banken Generali

Zu Beginn des 4. Quartals, an der Schwelle zum neuen Jahr lassen wir diesmal die Vergangenheit komplett außen vor und fragen bei Alois Wögerbauer nach, wie es mit der unheiligen Dreifaltigkeit aus Inflation, Zinsen und Konjunktur weitergeht. Und was das für Auswirkungen aufs Anlageverhalten hat.

Das aus heutiger Sicht Szenario für die nähere Zukunft sieht für Wögerbauer wie folgt aus: Higher for longer heißt es im Zinsbereich. Er spricht daher auch nicht von einem Zinsgipfel, sondern einem Hochplateau. Das geht einher mit tendenziell weiter fallenden Inflationsraten, aber auch einer mauen Wirtschaftsentwicklung, wobei eine stärkere Rezession nicht zu erwarten ist. Heißt unterm Strich eigentlich, dass den Notenbanken das angestrebte Soft Landing gelingen dürfte.

Heißt in Summe dann wiederum, dass wir es mit einem Umfeld zu tun haben, in dem sich Aktien schwer tun dürften. Entsprechend wird die maximale Aktienquote in den Mandaten/Fonds der 3 Banken-Generali nur zu maximal 65 Prozent ausgenutzt. Dafür fühlt man sich in diesem Mandaten in riskanteren Anleihesegmenten auch wieder wohler. Neu ist hier beispielsweise der 3 Banken Rendite Plus, ein aktiv gemanagter Anleihenfonds, der in alle Arten von verzinslichen Wertpapieren investieren kann (und aktuell bei einer Restlaufzeit der Anleihen von unter vier Jahren eine Durchschnittsrendite von mehr als 6% bringt - siehe hier). „Man merkt, dass es wieder Geld fürs Geld gibt“, beschreibt das DADAT-Director Paul Reitinger, spricht damit aber das Kaufverhalten der Selbstentscheider unter seinen Kunden an.

Österreich (wie auch Deutschland) bleiben als Anlageziele etwas komplizierter. Wögerbauer findet es etwa absurd, wenn man glaubt, Inflation mit Geld bekämpfen zu können, wie es Österreichs Bundesregierung handhabt (und sich über die im Vergleich höheren Inflationsraten wundert). Dabei wäre der österreichische Aktienmarkt aus Sicht Wögerbauers, sehr, sehr günstig bewertet. In Zahlen: das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt bei unter acht, die Dividendenrendite bei mehr als 5 Prozent. Womit Österreich eines der ganz, ganz wenigen Länder ist, in denen die Ausschüttungsrendite über jener der jeweiligen zehnjährigen Staatsanleihe liegt. Doch da das Problem des Marktes nicht nur in der Politik rundherum liegt, sondern dieser auch von den aktuell weniger gefragten Investmentstilen Value sowie Small- und Midcaps geprägt ist, traut sich Wögerbauer nicht zu sagen, dass der Markt Ende des Jahres höher als jetzt stehen wird. Was sich schnell ändern kann, sollten die Wiener „Eigenarten“ wieder en vogue werden und vor allem ausländische Gelder wieder den Weg in den Markt suchen. Heißt bei Wögerbauer: „Der geduldige Stratege findet hier viele schöne Möglichkeiten, aber...“ Schöne Möglichkeiten, sprich Übergewichtungen im 3 Banken-Österreich-Aktienfonds sind Andritz und SBO. Dazu eine stark vertretene Erste Group („KGV unter sieben, Dividendenrendite von mehr als 6 Prozent...“) - mehr zum 3 Banken Österreich Fonds gibt’s hier.

Zinshoch, (absehbarer) Inflationsrückgang und maue Wirtschaft. Was heißt das für Sachwerte wie Immobilien und Rohstoffe? Gold ist für Wögerbauer weiter vor allem ein Absicherungsinstrument in Depots, Industriemetalle beurteilt er positiv, bei Immobilien ist er noch vorsichtig und wartet, wo der Boden der Entwicklung gefunden wird. Die Asset-Klasse Sachwerte gibt es übrigens gebündelt im 3 Banken Sachwerte-Fonds (mehr hier).

Weitere Themen sind u.a. ein Blick auf die ‘glorreichen 7’ und die Frage, ob mit deren Erfolg das Thema Diversifikation obsolet geworden ist (was Warren Buffett eigentlich so praktiziert). Und was das Ganze mit ESG zu tun hat.

Dies und mehr gibt’s im Podcast hier

Relevante Links: Andritz AG, Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG, Erste Group Bank AG