, dpa-AFX

Börse Frankfurt-News: Ölaktien hoch im Kurs (ETF)

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Das Aufflammen des Nahostkonflikts hat am ETF-Markt keine größeren Verkaufswellen zur Folge. So manches ist jetzt gefragter als zuvor, etwa Aktien von Ölunternehmen. Immer gesucht: Geldmarkt-Tracker.

10. Oktober 2023. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Der Hamas-Überfall auf Israel macht sich auch im ETF-Handel bemerkbar. "Die Umsätze sind gestiegen", berichtet Frank Mohr von der Société Générale. "Eine Verkaufswelle im Aktienbericht sehen wir aber nicht, und schon gar keine Panik." Auch Fabian Wörndl von Lang & Schwarz kann keine größeren Verkäufe von Aktien-ETFs erkennen - im Gegenteil: "Die Zuflüsse in MSCI World-ETFs sind ungebrochen." Aktien aus einigen Branchen kämen sogar besonders gut an, etwa aus der Ölbranche.

Der DAX hatte am gestrigen Montag mit Kursverlusten auf die Nachrichten aus Israel reagiert. An den US-Börsen ging es aber letztlich aufwärts. Am heutigen Dienstag legt auch der DAX wieder deutlich zu, am Mittag steht der Index schon wieder bei 15.364 Punkten.

Setzen auf weiteren Ölpreisanstieg

Laut Mohr sind Schwerpunkte im Geschäft mit Aktien-ETFs weiter die großen Indizes wie MSCI World, S&P 500 oder Euro Stoxx 50 - mit allenfalls kleineren Verkäufen zu Wochenbeginn. Bei Lang & Schwarz kommt der iShares Core MSCI World (IE00B4L5Y983) weiter gut an. Mohr macht im Übrigen einen größeren Trend aus: "Wir sehen immer mehr Interesse an aktiven ETFs, auch wenn sich das noch nicht in massiven Käufen niederschlägt." Die Anstrengungen der Anbieter machten sich bemerkbar. Wichtige Emittenten aktiver ETFs sind J.P. Morgan und Fidelity.

Rege nachgefragt sind laut Wörndl aktuell außerdem Ölaktien-ETFs wie der iShares Oil & Gas Exploration & Production (IE00B6R51Z18) und der iShares Stoxx Europe 600 Oil & Gas (DE000A0H08M3). Beide haben zuletzt deutlich zugelegt. Es lief aber nicht immer gut in diesem Jahr, seit Jahresanfang steht nun ein Kursplus von 7,7 und 7,3 Prozent. Auch Aktien von Goldproduzenten seien gefragt, etwa mit dem Lyxor NYSE Arca Gold (LU0488317701). Öl- und Goldpreis waren gestern stark gestiegen, geben heute aber schon wieder etwas nach.

Umsatzstarke Energie- und Gold-ETCs

Viel um geht laut Wörndl außerdem in den zwei gehebelten Gas-ETCs von WisdomTree (IE00BLRPRG98, IE00B76BRD76). Mit denen kann, jeweils mit Hebel drei, auf einen steigenden beziehungsweise fallenden Gaspreis gesetzt werden. Käufe und Verkäufe meldet er außerdem für Xetra-Gold (DE000A0S9GB0).

Im Bereich der Anleihen-ETFs bleiben Geldmarkt- und geldmarktnahe Tracker die Favoriten. Lang & Schwarz meldet viel Zuspruch für den Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap (LU0290358497).

Tops und Flops im September

Im September waren die besten und die schlechtesten ETPs eher riskante Produkte: ETPs auf die Kryptowährung Chainlink, auf Uran sowie Öl legten die beste Entwicklung hin, wie das Analysehaus Morningstar berichtet. Konkret stehen auf den ersten drei Plätzen Produkte von 21Shares, CoinShare und VanEck auf Chainlink (CH1100083471, GB00BMWB4910, DE000A3GXNV0). "Der Preis von LINK erfuhr nach seinem Tiefpunkt Anfang September eine massive Rallye und schloss den Monat mit einem Plus von 33 Prozent", erklärt Valerio Baselli von Morningstar.

Ganz unten stehen thematische Strategien auf Elektrofahrzeuge und andere Kryptos, aber auch auf Silber und Weizen. Beispiele sind der Electric Vehicle Charging Infrastructure (IE000HMSHYJ6) und der GlobalX Blockchain (IE000XAGSCY5) mit einem Minus von 18 Prozent und 14 Prozent. Morningstar weist darauf hin, dass die monatlichen Top- und Flop-Performer oft sehr volatile und daher riskante Produkte sind. "Sie sollten in Ihrem Portfolio auf jeden Fall nur eine kleine Rolle spielen. Größerer Bestandteil Ihres Portfolios sollten die großen ETFs sein."

von: Anna-Maria Borse, 10. Oktober 2023, © Deutsche Börse AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

AXC0221 2023-10-10/14:58

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.