Aktien Wien Schluss: Leichtes Plus nach vier Verlusttagen in Folge
WIEN (dpa-AFX) - Der Wiener Aktienmarkt hat am Mittwoch den Handel
etwas höher beendet. Der Leitindex ATX verbesserte
sich um 0,22 Prozent auf 3123,33 Punkte. Marktbeobachter verwiesen
auf eine leichte Gegenbewegung auf die jüngsten Kursverluste. Das
Börsenbarometer hatte zuvor vier Verlusttage in Folge absolviert.
An den europäischen Leitbörsen herrschten zur Wochenmitte
überwiegend negative Vorzeichen vor. Zinssorgen in den USA und
Konjunkturbedenken in der Eurozone dominieren nach Einschätzung der
Helaba-Analysten weiterhin das Geschehen an den internationalen
Finanzmärkten.
Am Vormittag veröffentlichte Daten aus der Eurozone untermauerten
das Bild einer schwachen Konjunkturentwicklung. Die trübe Konjunktur
im Euroraum lastete auch auf der Entwicklung der Geldmenge. Die
breit gefasste Geldmenge M3 sank im August zum Vorjahresmonat um 1,3
Prozent. Erst im Vormonat war M3 das erste Mal seit dem Jahr 2010
gefallen. Bankanalysten hatten aktuell mit einem etwas geringeren
Rückgang gerechnet.
Am heimischen Markt zogen die seit vergangenen Freitag an der Wiener
Börse notierten Aktien von EuroTeleSites mit einem Abschlag von 11,5
Prozent auf 4,6 Euro die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich. Die
Titel der von der Telekom Austria abgespaltenen
Funkturmtochter beschleunigten damit ihre Verluste seit dem
Wochenauftakt merklich und liegen damit bereits unter dem
Referenzpreis von 4,95 Euro beim Börsengang in der Vorwoche. Aktien
der Telekom Austria verbesserten sich hingegen um 0,6 Prozent.
OMV gewannen 1,3 Prozent. Der Öl-, Gas- und
Chemiekonzern hat sich zur stärkeren Diversifizierung seiner
Erdgas-Lieferanten weitere Mengen aus Norwegen gesichert. Mit dem
staatlichen Energieriesen Equinor sei ein
Fünf-Jahres-Liefervertrag unterzeichnet worden, der die Mengen der
bestehenden Verträge ergänze. Ab 1. Oktober 2023 werde jährlich eine
Menge von zwölf Terawattstunden (TWh) geliefert. Zum Vergleich:
Österreichs jährlicher Gasverbrauch beträgt rund 90 TWh.
Aktien der Immofinanz zeigten sich nach einer
Kurszielerhöhung mit plus 0,1 Prozent auf 18,22 Euro wenig
verändert. Die Analysten der Erste Group haben ihr
Kursziel für die Titel von 16,0 auf 18,6 Euro nach oben revidiert.
Das Kursziel impliziert nur wenig Anstiegspotenzial, ihr neutrales
Anlagevotum "Hold" haben die Experten daher bestätigt.
Die schwer gewichteten Banken schlossen uneinheitlich. Die Bawag
-Aktionäre konnten ein Plus von 0,9 Prozent verbuchen
und Raiffeisen Bank International verteuerten sich um
0,6 Prozent. Erste Group traten mit minus 0,03 Prozent auf der
Stelle.
Eine auffällige Kursveränderung zeigte s Immo mit plus 5,7 Prozent.
Bei nicht aussagekräftigen Handelsumsätzen zogen Warimpex um etwas
mehr als acht Prozent hoch./ste/szk/APA/men