ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Schwach - Weniger Rendite-Chancen mit Aktien
NEW YORK (dpa-AFX) - Am New Yorker Aktienmarkt haben die Aussichten
auf vielleicht nochmals steigende Zinsen die Stimmung am Dienstag
wieder erheblich getrübt. Um risikoreichere Anlagen wie Aktien
machten Anleger einen Bogen, weil vermeintlich sichere Investments
mittlerweile hohe Renditen abwerfen und daher bevorzugt werden. Die
Zinssorgen gepaart mit Signalen einer nachlassenden Konjunktur
beendeten die jüngste Stabilisierung an den US-Börsen.
Der Leitindex Dow Jones Industrial ging 1,14 Prozent
schwächer bei 33 618,88 Punkten aus dem Handel. Der marktbreite S&P
500 verlor 1,47 Prozent auf 4273,53 Punkte. Techwerte
büßten noch etwas mehr ein als Standardwerte, ihr Auswahlindex
Nasdaq 100 schloss 1,51 Prozent tiefer bei 14 545,83
Punkten.
Auch die US-Verbraucher werden vorsichtiger. Ihre Stimmung trübte
sich im September überraschend deutlich ein, wie das
Marktforschungsinstitut Conference Board mitteilte. Hinzu kommt als
Unsicherheitsfaktor die nahende mögliche Haushaltssperre in den USA,
die die Nerven der Anleger strapaziert.
Amazon rutschten um vier Prozent ab. Das lag an der
schlechten Stimmung für Techwerte, eine neue Klage gegen den
Onlineriesen ließ die Anleger kalt. Die Federal Trade Commission
(FTC) und 17 US-Bundesstaaten werfen dem Konzern vor, beim
Marktplatzgeschäft eine Monopolstellung einzunehmen. Amazon schließe
Konkurrenten von Dienstleistungen im Online-Marktplatzgeschäft aus
und unterdrücke so den Wettbewerb. Amazon kritisierte die FTC-Klage
und nannte sie "falsch", was die Fakten und Gesetze betreffe und
kündigte an, sie vor Gericht auszutragen.
Auch im Dow waren Techwerte im hinteren Feld: Apple
verloren als Schlusslicht im Leitindex 2,3 Prozent. IBM
büßten 2,2 Prozent ein, Salesforce 1,9
Prozent und Microsoft 1,7 Prozent.
Für die jüngst stabilisierten Papiere von Tesla ging
es um 1,2 Prozent nach unten. Kreisen zufolge ist auch der
US-Elektroautobauer im Rahmen einer Untersuchung der Subventionen
für Autohersteller in China ins Visier der EU geraten. Der
Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge hat der Konzern ebenfalls davon
profitiert.
Die Titel von Snap , dem Betreiber der Foto-App
Snapchat, verbuchten ein Minus von drei Prozent nach einer
"Reduce"-Einstufung durch HSBC.
Der Euro bewegte sich weiter nahe seines tiefsten
Kurses seit März. Im New Yorker Handel rutschte die
Gemeinschaftswährung auf ihr Tagestief, nach dem Börsenschluss
kostete sie 1,0574 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB)
hatte den Referenzkurs auf 1,0605 (Montag: 1,0633) US-Dollar
festgesetzt, der Dollar damit 0,9429 (0,9404) Euro gekostet.
Am US-Rentenmarkt notierte der Terminkontrakt für zehnjährige
Anleihen (T-Note-Future) zuletzt prozentual unverändert bei 108,17
Punkten. Zehnjährige Treasuries rentierten mit 4,56 Prozent im
Bereich ihres 16-Jahreshochs./ajx/he