IPO/Chipdesigner Arm geht an die Börse: Fast 5 Milliarden Dollar für Softbank
NEW YORK (dpa-AFX) - Es wird der bislang größte Börsengang des
Jahres: Der Chipdesigner Arm verkauft seine Aktien
mit 51 US-Dollar am oberen Rand der angepeilten Spanne. Bei 95,5
Millionen platzierten Anteilsscheinen fließen dem Arm-Eigentümer,
dem japanischen Softbank-Konzern, damit fast 4,9 (4,5 Mrd Eur)
Milliarden US-Dollar zu, wie aus einer Mitteilung vom Mittwochabend
hervorgeht. Die Arm-Papiere sollen ab Donnerstag in New York
gehandelt werden. Zuletzt waren 47 bis 51 Dollar je Aktie angepeilt
worden. Insgesamt bringt es Arm zum Platzierungspreis auf eine
Bewertung von 54,5 Milliarden Dollar.
Auf Basis der von Arm entworfenen Chip-Architekturen entwickeln
unter anderem Apple und Samsung die
Prozessoren für ihre Smartphones. Auch der Halbleiterkonzern
Qualcomm, mit dessen Chips viele Android-Telefone laufen, greift
darauf zurück. Die Firmen zahlen an Arm Abgaben für die Verwendung
der Chip-Architekturen. Außerdem werden Chips auf Basis von
Arm-Architekturen auch in Rechenzentren eingesetzt, und Apple nutzt
sie in seinen Mac-Computern. Diese Kunden sollen beim Börsengang
auch zum Zug kommen: Arm hat für sie Anteilsscheine im Wert von 700
Millionen US-Dollar reserviert.
Der japanische Technologie- und Medienkonzern Softbank
hatte die britische Firma Arm 2016 für 32 Milliarden
Dollar gekauft und von der Börse genommen. Ein Verkauf an den
Chipkonzern Nvidia scheiterte im vergangenen Jahr an
Bedenken von Wettbewerbshütern und Arm-Kunden. Danach wurde der
Börsengang beschlossen, dessen Erlös Softbank zugutekommen soll. Der
japanische Eigentümer will auch nach dem Börsengang 90 Prozent der
Anteile halten./lew/mis/stk