ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Uneinheitlich nach Inflationsdaten
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben sich am Mittwoch nach einem
richtungslosen frühen Handel uneinheitlich entwickelt. Während der
bekannteste Wall-Street-Index leicht nachgab, legten
Technologie-Aktien überwiegend moderat zu. Von den
Verbraucherpreisen allerdings gingen nur geringe Impulse aus. Die
Daten enthielten keine größeren Überraschungen. Zwar stieg die
Inflation im August im Vergleich zum Vorjahresmonat etwas deutlicher
als erwartet, die von der US-Notenbank Fed stärker beachtete
Kerninflation aber ging zurück. Hier werden die stark schwankenden
Energie- und Lebensmittelpreise ausgeklammert.
Der Dow Jones Industrial verlor letztlich 0,20
Prozent auf 34 575,53 Punkte. Der marktbreite S&P 500
gewann dank Kursgewinnen bei Techwerten und Bankaktien 0,12 Prozent
auf 4467,44 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100
stieg um 0,38 Prozent auf 15 348,53 Punkte.
Die Inflationsdaten stehen besonders im Fokus, weil sie für die
US-Geldpolitik von großer Bedeutung sind. Die Fed trifft ihre
nächste Zinsentscheidung in der kommenden Woche. Aktuell wird keine
weitere Straffung erwartet, nachdem die Leitzinsen seit März 2022 im
Kampf gegen die hohe Inflation um mehr als fünf Prozentpunkte
angehoben wurden.
Alles in allem lasse der Inflationsdruck spürbar nach, und das sei
eine gute Nachricht für die US-Notenbank, kommentierte Volkswirt
Thomas Gitzel von der VP Bank in Liechtenstein. Diese könne trotz
des beschleunigten Anstiegs der Gesamtteuerung zufrieden sein, da
sich der zugrundeliegende Teuerungsdruck abschwäche. "Neben dem
rückläufigen Trend der Kerninflationsrate dürfte auch der
ausbalanciertere US-Arbeitsmarkt eine zentrale Rolle für ein
Stillhalten der Fed spielen", erwartet Gitzel.
Unter den Einzelwerten ragten an der Nasdaq die zuletzt schwachen
Aktien von Moderna positiv mit plus 3,2 Prozent
heraus. Der Impfstoffhersteller steht nicht nur wegen eines
"Research and Development Days" im Blick. Die US-Behörde CDC sprach
eine Empfehlung für die neuen Corona-Impfstoffe des Unternehmens
sowie für die von Biontech/Pfizer aus. Vor Beginn der Virussaison im
Herbst wird eine Impfung für alle ab einem Alter von sechs Monaten
empfohlen. Die in New York gelisteten Anteilsscheine des Mainzer
Konkurrenten Biontech und auch die Pfizer-Aktien
profitierten indes nicht von dieser Nachricht.
Eine positive Studie der Schweizer Großbank UBS verhalf den
Anteilsscheinen der US-Autobauer Ford und General
Motors (GM) zu Kursgewinnen. Für Ford änderte Analyst
Joseph Spak sein Anlageurteil gleich um zwei Stufen von "Sell" auf
"Buy" und für GM von "Neutral" auf "Buy". Ford legten im S&P 100
um 1,5 Prozent zu und GM stiegen um 0,6 Prozent.
Nvidia , Tesla , Adobe ,
Oracle und Amazon zählten zu den
Spitzenwerten im S&P-Auswahlindex mit Kursgewinnen zwischen 1,4 und
2,6 Prozent. Auch Bankaktien waren erneut gefragt. Morgan Stanley
und Citigroup etwa legten um jeweils
knapp zwei Prozent zu.
Nach einem gesenkten Ergebnisausblick sackten unterdessen die
Papiere von American Airlines um 5,7 Prozent ab. Die
Fluggesellschaft rechnet für das dritte Quartal mit einem deutlich
geringeren bereinigten Ergebnis je Aktie als bisher und liegt nun
auch klar unter der Konsensschätzung. Auch die Ziele für die
bereinigte operative Ergebnismarge und den Umsatz wurden gekappt.
Grund sind höhere Treibstoff- und Lohnkosten, die trotz der
weiterhin starken Nachfrage nach Flügen nicht ausgeglichen werden
können.
Der Euro kostete zum Handelsschluss an der Wall
Street 1,0731 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den
Referenzkurs auf 1,0733 (Dienstag: 1,0713) Dollar fest. Der Dollar
kostete damit 0,9317 (0,9334) Euro. Am US-Rentenmarkt stieg der
Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future)
zuletzt um 0,19 Prozent auf 109,97 Punkte. Die Rendite für
zehnjährige Anleihen sank auf 4,255 Prozent./ck/jha/