Aktien New York Ausblick: Knappe Verluste erwartet nach US-Inflationsdaten
NEW YORK (dpa-AFX) - Nach wenig überraschenden US-Inflationsdaten
zeichnet sich an den New Yorker Börsen am Mittwoch eine
unspektakuläre Eröffnung ab. Eine Dreiviertelstunde vor
Handelsbeginn taxierte der Broker IG den vortags kaum veränderten
Leitindex Dow Jones Industrial 0,1 Prozent tiefer auf
34 605 Punkte. Den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100
, der am Dienstag deutlich verloren hatte, sieht IG
0,3 Prozent im Minus bei 15 248 Punkten.
Die US-Inflation ist im August gegenüber dem Vormonat mit 3,7
Prozent ein wenig stärker gestiegen als prognostiziert. Im Vormonat
hatte die Rate 3,2 Prozent betragen, nachdem sie in den Monaten
zuvor im Trend spürbar gefallen war. Getrieben wurde die jüngste
Entwicklung vor allem durch die Benzinpreise, die deutlich zulegten.
Eine Abschwächung gab es dagegen bei der Teuerung ohne Energie- und
Lebensmittelpreise. Die darum bereinigte Kerninflation, die Experten
als besserer Trendanzeiger gilt, ging daher weiter zurück.
Inflationsdaten stehen derzeit besonders im Fokus, weil sie für die
Geldpolitik der US-Notenbank Fed von großer Bedeutung sind. Die
Währungshüter treffen ihre nächste Zinsentscheidung in der kommenden
Woche. Aktuell wird keine weitere Straffung erwartet, nachdem die
Fed ihre Leitzinsen seit März 2022 stark um mehr als fünf
Prozentpunkte angehoben hat.
Die zuletzt schwächelnden Aktien von Moderna
verteuerten sich am Mittwoch vorbörslich um 6,3 Prozent. Die
US-Behörde CDC spricht eine Empfehlung für die neuesten
Corona-Impfstoffe des Unternehmens sowie von Biontech/Pfizer
aus. Jeder ab sechs Monaten sollte
sich vor Beginn der Virussaison impfen lassen, heißt es. Die in New
York gelisteten Anteilsscheine des Mainzer Konkurrenten konnten
davon zunächst aber ebenso wenig profitieren wie die Pfizer-Titel.
Bei Moderna steht zur Wochenmitte zudem ein Research and Development
Day im Blick.
Bei Ford sorgte eine positive Studie für einen
Kursanstieg um 1,2 Prozent auf 12,60 US-Dollar. Die Schweizer
Großbank UBS drehte das Anlagevotum von "Sell" auf "Buy" und erhöhte
das Kursziel von 11 auf 15 Dollar. Die Gewinne des Autobauers
dürften sich dank des margenträchtigen Geschäfts mit Angeboten für
gewerbliche Kunden (Ford Pro) besser als erwartet behaupten, schrieb
Analyst Joseph Spak.
Ein gesenkter Ergebnisausblick ließ derweil die Papiere von American
Airlines um 3,9 Prozent absacken. Die
Fluggesellschaft rechnet für das dritte Quartal mit einem deutlich
geringeren bereinigten Ergebnis je Aktie als bisher und liegt nun
auch klar unter der Konsensschätzung. Auch bei den Zielen für die
bereinigte operative Ergebnismarge und den Umsatz ruderte das
Unternehmen zurück. Der Grund dafür sind höhere Treibstoff- und
Lohnkosten, welche die weiterhin starke Flugnachfrage nicht
ausgleichen kann.
Die vorbörslich moderat höheren Apple-Titel zeigten
sich unbeeindruckt von der Rückruf-Drohung einer französischen
Aufsichtsbehörde. Tests hätten eine elektromagnetische Strahlung des
drei Jahre alten iPhone 12 über den Grenzwerten angezeigt, weshalb
Geräte des Modells aus den Verkaufskanälen entfernt werden müssten,
wies die Agence nationale des fréquences (ANFR) an. Apple nahm dazu
nicht offiziell Stellung, widersprach aber den Ergebnissen der
Überprüfung und legte mehrere Untersuchungsergebnisse vor, die die
Konformität des Geräts belegten./gl/mis