Aktien New York: Dow klettert ins Plus - Nasdaq-Börsen verharren im Minus
NEW YORK (dpa-AFX) - Die Richtungssuche an den US-Börsen geht
weiter. Dabei gelang dem Wall-Street-Index Dow Jones Industrial
dank deutlicher Gewinne bei US-Banken am Dienstag
jedoch der Dreh ins Plus. Er knüpfte damit wieder an seine Erholung
der vergangenen Handelstage an. Die überwiegend mit
Technologie-Aktien gespickten Nasdaq-Indizes schwächelten indes
weiter.
Die Verbraucherpreise, die zur Wochenmitte anstehen, sorgen unter
Anlegern für eine gewisse Vorsicht. Die Daten sind ein wichtiger
Baustein für die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed in der
kommenden Woche. In den vergangenen Monaten war die Inflation in den
USA deutlich rückläufig gewesen. Warum das aber so war, sei "immer
noch unklar", sagte Konstantin Oldenburger, Marktanalyst bei CMC
Markets. So könnten die Zinserhöhungen der Grund sein oder aber ein
verbessertes Angebot bei vielen Produkten.
Der Dow legte rund zwei Stunden vor dem Handelsschluss um 0,36
Prozent auf 34 789,14 Punkte zu. Der marktbreite S&P 500
sank um 0,20 Prozent auf 4478,44 Punkte. Für den
technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,67
Prozent auf 15 358,77 Punkte abwärts. Er hatte allerdings am Vortag
besonders deutlich zugelegt. Ein Grund dafür war nicht zuletzt der
Kurssprung der Tesla -Aktie nach einer positiven
Studie von Morgan Stanley zu dem Elektroautobauer.
Im Dow setzten sich die Anteile von Goldman Sachs an
die Spitze und stiegen um 3,0 Prozent. JPMorgan
gewannen 1,7 Prozent. Im S&P 100 legten vor allem die Citigroup
, Morgan Stanley und Wells Fargo um
jeweils mehr als drei Prozent zu.
Negativ stachen dort die Aktien von Oracle heraus.
Sie brachen um knapp 14 Prozent ein, nachdem der Softwarekonzern mit
seinem Bericht zum ersten Geschäftsquartal und dem Ausblick die
hochgesteckten Erwartungen am Markt nicht erfüllt hatte.
Analysten sprachen zwar überwiegend von "ordentlichen" und "im
Rahmen der Erwartungen" liegenden Zahlen, doch habe der Ausblick auf
das laufende Quartal die hohen Erwartungen enttäuscht, schrieb etwa
Kash Rangan von der US-Investmentbank Goldman Sachs. Vor Bekanntgabe
der Zahlen am Montag waren die Oracle-Papiere noch bis knapp unter
ihr Mitte Juni erreichtes Rekordhoch bei 127,54 US-Dollar gestiegen.
Im bisherigen Jahresverlauf steht noch ein Kursplus von rund 35
Prozent zu Buche.
Unter den Ölaktien gewannen ExxonMobil und
ConocoPhillips etwas mehr als zwei Prozent. Für
Chevron ging um knapp zwei Prozent nach oben. Der
Ölkonzern wird Mehrheitseigner am Projekt Advanced Clean Energy
Storage im Bundesstaat Utah, der wohl weltweit größten Anlage zur
Produktion und Speicherung von Wasserstoff. Zu den
Übernahmebedingungen für den 78-prozentigen Anteil, den Chevron von
der Privat-Equity-Firma Haddington Ventures erworben hat, wurde
nichts bekannt.
Mit einem Minus von rund eineinhalb Prozent zeigten sich die Papiere
von Apple schwach. Der Technologiekonzern stellt
derzeit seine neuen iPhone-Modelle und eine neue Serie der
Computer-Uhr Apple Watches vor. Zuletzt hatten sich die Aktien
wieder etwas stabilisiert, nachdem Meldungen über
iPhone-Einschränkungen für chinesische Staatsangestellte ihnen einen
Kursrutsch eingebrockt hatten.
Die schon zuletzt schwachen Aktien von UPS verloren
im S&P 100 weitere zwei Prozent. Nach Aussagen des
Logistikkonzerns wird der über fünf Jahre abgeschlossene
Tarifvertrag mit der Branchengewerkschaft Teamsters die Kosten für
Löhne und andere Leistungen für die Beschäftigten um jährlich im
Schnitt 3,3 Prozent erhöhen. Das erste Jahr des neuen, kostspieligen
Tarifvertrags werde am meisten schmerzen, sagte Vorstandschefin
Carol Tomé.
Bei WestRock stand ein Kursplus von 3,6 Prozent zu
Buche, nachdem bekannt wurde, dass der US-Verpackungshersteller vom
irischen Konkurrenten Smurfit Kappa übernommen wird.
Am neuen Unternehmen werden die Aktionäre von Smurfit Kappa den
Angaben zufolge eine knappe Mehrheit halten. Die Transaktion
bewertet WestRock mit 11,2 Milliarden Dollar./ck/jha/