Aktien Europa: Gemeinsame Richtung fehlt bei wenig Bewegung
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die wichtigsten europäischen Aktienmärkte
haben am Dienstag keine gemeinsame Richtung gefunden. Insgesamt
hielten sich die Kursausschläge angesichts des am Donnerstag
anstehenden Zinsentscheids der Europäischen Zentralbank (EZB) in
Grenzen. Zudem nahen US-Inflationsdaten, welche wichtig für den
Zinsentscheid der US-Notenbank Fed kommende Woche sind.
Gegen Mittag verlor der zuletzt stabilisierte EuroStoxx 50
0,36 Prozent auf 4239,00 Punkte. Für den
französischen Cac 40 ging es um 0,33 Prozent auf
7253,94 Punkte bergab. Dagegen legte der britische FTSE 100
um 0,45 Prozent auf 7530,65 Zähler zu.
Im europäischen Branchentableau standen
Technologietitel unter Druck. Sie folgten damit den
negativen Branchenvorgaben aus Asien.
An der Londoner Börse sackten die Aktien von Smurfit Kappa
um rund neun Prozent ab. Der Verpackungshersteller
will mit dem US-Konkurrenten WestRock zusammengehen.
Beim Spirituosenhersteller Campari mussten die
Anleger einen Kursrutsch um 5,3 Prozent verkraften. Chef Bob
Kunze-Concewitz kündigte zum April 2024 seinen altersbedingten
Rückzug an. Zum sofortigen Co-Chef und ab April alleinigen
Unternehmenslenker wurde der bislang für das Asien-Pazifik-Geschäft
verantwortliche Manager Matteo Fantacchiotti bestimmt.
Dagegen konnten Einzelhandelsaktien an ihre jüngste
Erholung anknüpfen. AB Foods legten um 6,3 Prozent
zu, nachdem der Nahrungsmittel- und Einzelhandelskonzern sich
zuversichtlich zur Geschäftsentwicklung geäußert hatte. Zudem falle
das demnächst endende Geschäftsjahr wohl etwas besser aus als
erwartet.
Ansonsten bewegten Analystenaussagen. LOreal zählten
mit minus 1,2 Prozent zu den schwächsten Werten im EuroStoxx. Die
Deutsche Bank stufte die Titel des Kosmetikkonzerns ab und rät nun
zum Verkauf. Die Franzosen seien innovativ und profitabel, doch ihn
sorge zunehmend, dass China mittelfristig langsamer wachsen könnte
als bislang erwartet, schrieb Analyst Tom Sykes. Zudem dürfte das
Wachstum mit dermatologischen Kosmetikprodukten unter einer
ungünstigen demografischen Entwicklung leiden./gl/mis