ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Weitere Gewinne nach jüngstem Rücksetzer
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben sich am Montag weiter
erholt. Die Geschwindigkeit war aber unterschiedlich. Während der
weltweit bekannte Wall-Street-Index Dow Jones Industrial
moderat stieg, legten der marktbreite S&P 500 und die
technologielastigen Nasdaq-Indizes deutlich zu. Insgesamt verlief
der Handel ruhig. Wichtige Konjunkturdaten stehen erst wieder am
Mittwoch mit den Verbraucherpreisen auf dem Programm. In der
kommenden Woche dann entscheidet die US-Notenbank Fed über die
Leitzinsen.
Der Dow legte letztlich um 0,25 Prozent auf 34 663,72 Punkte zu und
erholte sich damit den dritten Handelstag in Folge. Der S&P 500
gewann am Montag 0,67 Prozent auf 4487,46 Punkte und
für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um
1,19 Prozent auf 15 461,87 Punkte hoch.
Nach zuletzt eher robusten US-Daten wird an den Märkten von einigen
befürchtet, dass die Fed womöglich wieder einen strafferen
geldpolitischen Kurs fahren könnte. Andere wiederum rechnen mit
einer Zinspause. Für die darauffolgende Sitzung Anfang November ist
aktuell eine Zinsanhebung nicht vollständig eingepreist, was
bedeutet, dass so mancher davon ausgeht, dass der Leitzinsgipfel in
den USA bereits erreicht sein könnte.
An der Nasdaq machten die Aktien von Tesla nach der
zuletzt stockenden Kurserholung einen Sprung um zehn Prozent nach
oben. Sie sind nun zurück auf dem höchsten Stand seit Juli.
Morgan-Stanley-Experte Adam Jonas stufte das Papier des
Elektroautobauers auf "Overweight" hoch. Er baut dabei auf die
Perspektiven im Bereich Autonomes Fahren, das im Umfeld der
Künstlichen Intelligenz so etwas wie die "Mutter aller Projekte"
sei.
Tesla habe unter dem Namen "Dojo" eine fortschrittliche
Supercomputing-Architektur entwickelt, die Grenzen verschiebe und
dem Unternehmen einen entscheidenden Vorteil in einem
Zehn-Billionen-Dollar-Markt verschaffen könnte. Auf Dojo basierende
Lösungen könnten den Unternehmenswert von Tesla nach seinen
Berechnungen um bis zu 500 Milliarden Dollar steigern, so Jonas. Das
wäre ein Anstieg um fast zwei Drittel - zuletzt lag die
Marktkapitalisierung bei knapp 780 Milliarden Dollar.
Qualcomm , drittstärkster Wert im Nasdaq 100, gewannen
knapp vier Prozent. Die Aktien des Chipherstellers im Bereich
Mobilfunk profitierten davon, dass Apple zunächst
weiter auf Technik von Qualcomm setzt. Der Umstieg
von Apple auf Funkmodems aus eigener Entwicklung in den iPhones
kommt doch nicht so schnell wie erwartet. Die Apple-Aktien legten um
0,7 Prozent zu. Der iPhone-Hersteller will sein neues
Smartphone-Modell am Dienstag vorstellen.
Moderna dämmten ihre Verluste im Tagesverlauf ein und
schlossen um 1,7 Prozent schwächer. Zunächst stand im Blick, dass
der Impfstoffhersteller dem deutschen Biotech-Unternehmen Immatics
bis zu 1,8 Milliarden US-Dollar für eine
weitreichende mehrjährige Zusammenarbeit zur Entwicklung von
Krebstherapien zahlen wird. Später wurde dann bekannt, dass
aktualisierte Impfstoff-Versionen von Moderna sowie des
Pharmakonzerns Pfizer gegen Covid-19 von der
US-Gesundheitsbehörde FDA genehmigt wurden.
Im S&P 100 zeigten sich die Anteile von RTX
mit einem Abschlag von fast acht Prozent am
schwächsten. Der Luft- und Raumfahrtkonzern senkte seine
Umsatzprognose für das laufende Jahr aufgrund von Problemen mit
GFT-Triebwerken der Sparte Pratt & Whitney. Für das dritte Quartal
erwartet RTX nun angesichts der Probleme mit seinem wichtigsten
Triebwerk für Flugzeuge des zivilen Luftverkehrs eine Belastung von
rund drei Milliarden US-Dollar.
Aufmerksamkeit zogen zudem Walt Disney und Charter
Communications auf sich. Dem Medienkonzern und dem
Kabelgiganten gelang eine Einigung im Gebührenstreit. Dadurch konnte
der Programmausfall verschiedener Disney-Sender samt dem zu Disney
gehörenden Sender ESPN beendet werden - und dies nur wenige Stunden
vor dem Start des NFL "Monday Night Football". Die
Walt-Disney-Aktien profitierten mit plus 1,2 Prozent, die von
Charter zogen um 3,2 Prozent an.
Der Euro bewegte sich im US-Handel nur wenig. Zum
Handelsschluss an der Wall Street notierte die Gemeinschaftswährung
bei 1,0750 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den
Referenzkurs zuvor auf 1,0724 Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete
damit 0,9324 Euro. Am US-Rentenmarkt sank der Terminkontrakt für
zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) zuletzt um 0,14 Prozent
auf 109,77 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Anleihen betrug 4,28
Prozent./ck/jha/