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Aktien Frankfurt: Konjunktursorgen drücken den Dax tiefer ins Minus

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch seine jüngsten Verluste ausgeweitet. Wieder aufgeflammte Konjunktursorgen drückten auf die Stimmung. Der Leitindex Dax fiel um 0,40 Prozent auf 15 707,92 Punkte, blieb aber in seiner jüngsten Spanne zwischen 15 500 und 16 000 Punkten.

Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es um 0,66 Prozent auf 27 484,21 Zähler nach unten. Das Eurozonen-Barometer EuroStoxx verlor 0,8 Prozent.

Zum Grübeln brachte die Anleger zum einen der jüngste Höhenflug der Ölpreise. Diese notieren aktuell in der Nähe ihrer zehnmonatigen Höchststände, was wieder Inflationssorgen weckt. Am Dienstag hatten die Rohölpreise kräftig zugelegt, nachdem Saudi-Arabien und Russland ihre bestehenden Förderkürzungen bis zum Jahresende verlängert hatten. Die beiden Ölriesen halten das Angebot zusammen mit anderen Ländern aus dem Ölverbund Opec+ schon seit einiger Zeit knapp.

Zur Wochenmitte erwies sich zudem der starke Rückgang der Auftragseingänge in Deutschland im Juli als Belastung, der aber relativiert werden müsse, schrieb Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Denn die Entwicklung sei zu einem hohen Anteil auf einen Auftrag im Luft- und Raumfahrtbau im Juni zurückzuführen. Weil es also im Vormonat so deutlich mit den Auftragseingängen nach oben gegangen sei, gehe es jetzt entsprechend deutlich nach unten.

Nach Auffassung des Volkswirts Ralph Solveen von der Commerzbank ist die jüngste Achterbahnfahrt der Aufträge in erster Linie auf eine unterschiedliche Anzahl an Großaufträgen zurückzuführen. Rechne man diese heraus, hätten die Aufträge im Juli sogar minimal zugelegt, und in den vergangenen vier Monaten habe sich diese Kerngröße kaum verändert. Allerdings wäre es sicherlich zu früh, bereits von einer nachhaltigen Stabilisierung der Aufträge zu sprechen. Vielmehr lassen Solveen zufolge Stimmungsindikatoren wie der Einkaufsmanagerindex und das Ifo-Geschäftsklima für die kommenden Monate einen weiteren Rückgang der Aufträge erwarten, der sich auch in einer niedrigeren Produktion niederschlagen dürfte.

Hierzulande und auch europaweit litten die konjunkursensiblen Bankaktien besonders unter den eingetrübten Wirtschaftsaussichten. So büßten im Dax die Aktien der Deutschen Bank 2,5 Prozent und die der Commerzbank am Index-Ende 3,2 Prozent ein.

Die Anteilsscheine von K+S zogen um zwei Prozent an. Ein Händler verwies auf Äußerungen des Finanzchefs Christian Meyer auf einer Investorenveranstaltung der Commerzbank und des Investmenthauses Oddo BHF tags zuvor. Demnach hatte der Manager des Salz- und Düngemittelherstellers von einer guten Kalidünger-Nachfrage in Europa gesprochen, und auch die Entwicklung in Brasilien stimme zuversichtlich.

Im Nebenwerteindex SDax gewannen die Anteilsscheine von United Internet knapp ein Prozent. Der Internetdienstanbieter steigt Mitte September in den MDax auf, was Händlern zufolge leicht überrascht hat. Weichen müssen dafür die Papiere des Maschinenbauers Krones . Für sie ging es um 0,1 Prozent nach oben, denn hier gab es zudem einen positiven Analystenkommentar der britischen Investmentbank HSBC.

Der Euro wurde zuletzt zu 1,0736 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,0731 Dollar festgesetzt. Im Rentenhandel fiel die Umlaufrendite von 2,70 Prozent am Vortag auf 2,63 Prozent. Der Rentenindex Rex gab um 0,09 Prozent auf 124,01 Punkte nach. Der Bund-Future verharrte bei 130,88 Punkten./la/jha/

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0191 2023-09-06/14:57

Relevante Links: Krones AG, United Internet AG, Deutsche Bank AG, K+S Aktiengesellschaft, Commerzbank AG

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