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Börse Frankfurt-News: "Beliebte Geldmarkt-Tracker" (ETF-Handel)

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Der ETF-Handel verläuft in ruhigen Bahnen. Während Aktien-ETFs mal gekauft, mal verkauft werden, stehen Geldmarkt-Tracker quasi nur auf den Einkaufslisten. Krypto-ETNs haben es mit dem Preisrückgang wieder schwerer.

5. September 2023. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Sorgen um Chinas Wirtschaft, die Rezession hierzulande und die Erwartung nochmals steigender Zinsen lasten wieder auf den Aktienmärkten. Nach einem Anstieg auf fast 16.000 Punkte vergangene Woche, steht der DAX am Dienstagmorgen wieder nur bei 15.777 Zählern. Im ETF-Handel fehlt die klare Richtung. "Obwohl die Aktienmärkte letzte Woche zum Teil deutlich steigen konnten, hatten wir - bei erhöhten Umsätzen - rund 40 Prozent mehr Verkäufe als Käufe", berichtet Holger Heinrich von der Baader Bank. Fabian Wörndl von Lang & Schwarz sieht hingegen mehr Käufe. "Es ist aber eher ruhig im Moment."

"Breiter Markt und ESG-Produkte"

Gefragt sind Wörndl zufolge weiter vor allem S&P 500- und MSCI World-Tracker. Heinrich meldet die höchsten Umsätze für an europäische Aktien gekoppelte ETFs. Gesetzt werde vor allem auf den breiten Markt und auf ESG-Produkte, etwa mit Euro Stoxx 50-Trackern (IE000MWUQBJ0, LU0908501488, IE00B60SWX25) oder dem BNP Paribas Easy MSCI Europe SRI S-Series PAB 5 Prozent Capped (LU1753045415).

Auch bei den World-Produkten stehen laut Heinrich ESG-Varianten im Fokus (IE00BK72HM96). Ebenfalls beliebt: Small Cap- (IE000C692SN6) und Quality-ETFs (IE00BL25JL35). Weniger beachtet als üblich würden ETFs, die US-Aktien abbilden. "Hier waren es hauptsächlich der breite Markt (LU1681048804, IE00B52SFT06), aber auch auch ESG-Varianten wie der Invesco S&P 500 ESG (IE000QF66PE6)."

Aktien wieder vorne

Im August erfreute sich der europäische ETF-Markt erneut starker Nachfrage, wie Emittent SPDR meldet. In Summe gab es 11,1 Milliarden US-Dollar an Nettozuflüssen, seit Jahresanfang sind es damit über 100 Milliarden US-Dollar. "Der Großteil entfiel - anders als im Vormonat - mit mehr als 7,2 Milliarden DS-Dollar auf den Aktien-Bereich", berichtet Sophia Wurm.

ETFs mit Bezug zu US-Aktien (plus 1,8 Milliarden US-Dollar) und auch globalen Benchmarks mit hohem US-Anteil (plus 2,2 Milliarden US-Dollar) führten die Rangliste an. "Die Anzeichen für ein mögliches ‚Soft-Landing‘ der US-Konjunktur mehren sich, und die US-Wirtschaft steht damit im Vergleich zu anderen entwickelten Wirtschaftsräumen relativ gesehen eher gut da."

Die unverändert inversen Zinsstrukturkurven in den USA und auch in Teilen Europas führten darüber hinaus zu weiteren Zuflüssen in Anleihe-ETFs mit kurzer Laufzeit (plus 2,5 Milliarden US-Dollar).

Immer beliebter: Geldmarkt-ETFs

Auch im September setzt sich der Trend hin zu Geldmarkt-ETFs als Alternative zu Tages- und Festgeld fort. "Wir sehen fast nur Käufe", bemerkt Wörndl. Besonders beliebt: der Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap (LU0290358497). Berechnungen des Verbraucher- und Finanzthemenportals Finanztip zufolge liegt der Zinsertrag des Xtrackers-ETFs seit Jahresanfang weit über dem Tagesgelddurchschnitt und sogar über den Finanztip-Tagesgeldempfehlungen. Die ETFs seien auch attraktiv, eigneten sich für den Notgroschen aber nicht. Der Grund: Die Rendite kann bei fallenden Zinsen auch negativ werden.

Lust auf Gold, keine Lust auf Krypto-ETNs

Ebenfalls umsatzstark sind Gold-ETCs. Bei Lang & Schwarz geht speziell in Xetra-Gold (DE000A0S9GB0) und im iShares Physical Gold (IE00B4ND3602) viel um, in beide Richtungen. Der Goldpreis war Mitte August unter 1.800 US-Dollar die Feinunze gerutscht, aktuell sind es wieder 1.933 US-Dollar.

Der Bitcoin, der im Juli über 31.000 US-Dollar geklettert war, kostet jetzt wieder nur 25.689 US-Dollar. "Krypto-ETNs werden derzeit eher verkauft, und zwar alle Währungen", berichtet Wörndl.

von: Anna-Maria Borse, 5. September 2023, © Deutsche Börse AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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