Aktien Frankfurt: Dax mangelt es nach US-Jobdaten an Impulsen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die 16 000 Punkte bleiben für den Dax
erst einmal eine zu hohe Hürde. Ihm fehlte am Freitag
der Schwung für einen erneuten Test der runden Marke, die er am
Vortag nicht dauerhaft halten konnte. Auch der Arbeitsmarktbericht
aus den USA, der mit Spannung erwartet wurde, brachte nicht die
notwendigen Impulse. Belastet wurde der Index von Kursverlusten der
Autobauer.
Börsianer sehen den Dax im "nächsten wichtigen Widerstandsbereich
angekommen". Am Nachmittag blieb der Leitindex mit 15 916,45 Punkten
auf Abstand zur nächsten Tausendermarke, über der er Ende Juli sein
Rekordhoch erreicht hatte. Damit gab der Dax um 0,19 Prozent nach.
Im Laufe der Woche bringt er es aber auf einen Zugewinn von 1,8
Prozent. Damit könnte der Index nach einer Durststrecke in der
ersten August-Hälfte das zweite Wochenplus in Folge einfahren.
Der MDax schaffte es am Freitag mit 27 842,54 Zählern
ganz knapp mit 0,08 Prozent in die Gewinnzone. Das
Eurozonen-Barometer EuroStoxx legte um 0,2 Prozent
zu. An den US-Börsen zeichnete sich ein freundlicher Start ab.
Anleger konnten zunächst keine eindeutigen Schlüsse aus dem
Jobbericht der USA ziehen, der als wichtig für die Zinspolitik der
US-Notenbank Fed angesehen wird. Experte Ralf Umlauf von der Helaba
urteilte, die Zahl der neu geschaffenen Stellen habe zwar leicht
über den Erwartungen gelegen, der Arbeitsmarktbericht sei aber
dennoch enttäuschend wegen einer deutlich gestiegenen
Arbeitslosenquote.
Negative Schlagzeilen machte die Aurubis -Aktie mit
einem Kurseinbruch um 11 Prozent. Der Kupferkonzern strich seine
Jahresprognose, weil er davon ausgeht, erneut Opfer von
Metalldiebstahl geworden zu sein. Das Ausmaß des Schadens könne noch
nicht sicher festgestellt werden, hieß es. Auch Salzgitter
, die rund 30 Prozent an Aurubis halten, wurde
zeitweise mitbelastet. Steigende Kurse im Stahlsektor glichen dies
aber im Tagesverlauf aus.
Im Autosektor trübten Bedenken der Analysten der Schweizer Bank UBS
und Preissenkungen von Tesla die zuletzt ohnehin
schon gedämpfte Stimmung weiter. Der US-Elektroautobauer kürzte die
Preise für Modelle am Wachstumsmarkt in China und setzt damit die
Konkurrenz aus Europa weiter unter Druck. Aktien von Mercedes
, BMW und der Porsche AG
verloren zwischen 2,2 und 2,9 Prozent.
Die Experten der UBS befürchten derweil verstärkte Konkurrenz durch
chinesische Elektrofahrzeughersteller, die sich "zu neuen globalen
Champions entwickeln" könnten. Besonders schwer würde dies ihrer
Ansicht nach den Massehersteller Volkswagen treffen:
Die Aktien stuften sie - ebenso wie die von Renault -
auf Verkaufen ab. Volkswagen lagen daraufhin mit einem Abschlag von
4,5 Prozent am Dax-Ende.
Auf der Gewinnerseite im Dax standen die Beiersdorf
-Aktien: Nach einer Kaufempfehlung von JPMorgan ging
es hier um knapp ein Prozent hoch. Analystin Celine Pannuti
bevorzugt die Papiere nun vor anderen Kosmetika-Herstellern, auch
weil sie attraktiver bewertet seien als etwa L'Oreal
und es die Möglichkeit höherer Ausschüttungen an die Aktionäre gebe.
Die Fielmann -Aktien bauten als SDax
-Spitzenreiter ihre Kursgewinne auf acht Prozent aus.
Hier hellte sich das charttechnische Bild deutlich auf, weil die
Optikerkette nach dem Abschluss der Übernahme des US-Konkurrenten
SVS Vision mehr Umsatz für das laufende Jahr erwartet. Mit dem
höchsten Stand seit Ende Juli durchbrachen sie ihren im Juli
begonnenen Abwärtstrend.
Der Euro wurde nach dem US-Jobbericht zu 1,0866 US-Dollar gehandelt.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am
Donnerstag auf 1,0868 Dollar festgesetzt.
Im Rentenhandel fiel die Umlaufrendite von 2,53 Prozent am Vortag
auf 2,50 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,19
Prozent auf 124,57 Punkte. Der Bund-Future gab um
0,07 Prozent auf 133,07 Punkte nach./tih/jha/