ROUNDUP/Aktien New York: Ins Minus gedreht - Nvidia auf Rekordhoch nach Zahlen
NEW YORK (dpa-AFX) - Ein weiterer starker Geschäftsbericht des
Chipkonzerns Nvidia hat am Donnerstag der
technologielastigen Nasdaq-Börse nur kurzfristig Auftrieb gegeben.
Rasch bröckelte das Plus wieder ab. Ähnlich sah es an der Wall
Street aus: Die frühen Gewinne erwiesen sich nicht als beständig.
Der Dow Jones Industrial gab zuletzt um 0,08 Prozent
auf 34 443,82 Punkte nach. Für den marktbreiten S&P 500
ging es um 0,01 Prozent auf 4435,52 Zähler abwärts.
Der Nasdaq 100 drehte in die Verlustzone und sank um
0,80 Prozent auf 15 027,05 Punkte. Zum Handelsstart hatte er noch
0,60 Prozent gewonnen und war dabei stark von der auf Rekordhoch
gesprungenen Nvidia-Aktie getragen worden.
Die Konjunkturdaten an diesem Tag sorgten auch nicht für eine klare
Richtung. So zeigte die Entwicklung der Erstanträge auf
Arbeitslosenhilfe einen weiterhin sehr robusten Stellenmarkt, was am
Markt neue Spekulationen über die Leitzins-Pläne der US-Notenbank
Fed anheizte und Bankenwerten Aufwärtsimpulse gab. Dagegen gingen
die Aufträge für langlebige Güter im Juli nach vier Anstiegen in
Folge unerwartet deutlich zurück.
Unter den Einzelwerten zog die Nvidia-Aktie die größte
Aufmerksamkeit auf sich. Kurzzeitig übersprang sie die Marke von 500
US-Dollar, bevor Gewinnmitnahmen die Aktie wieder in den Bereich um
485 Dollar brachten, was immer noch ein Plus von rund 3 Prozent
bedeutete. Der Boom bei Anwendungen auf Basis Künstlicher
Intelligenz (KI) ließ das Geschäft von Nvidia im vergangenen Quartal
explosiv wachsen. Von Analysten und Branchenkennern gab es
euphorische Kommentare und Lobeshymnen.
Im Dow und dem S&P 100 legten vor allem Bankenwerte
zu. JPMorgan gewannen an der Dow-Spitze 1,1 Prozent
und Goldman Sachs stiegen um 0,8 Prozent. Die Gewinne
von Bank of America , Morgan Stanley
und Citigroup fielen ähnlich deutlich aus.
Dagegen war das Papier des Flugzeugbauers Boeing
Schlusslicht im bekanntesten Wall-Street-Index. Erneut belasteten
Produktionsfehler bei seinem besonders gefragten Modell 737 Max. So
soll Boeings größter Zulieferer Spirit Aerosystems
unsachgemäß Löcher in ein Bauteil gebohrt haben, das für die
Aufrechterhaltung des Luftdrucks in der Kabine wichtig ist. Nun
könnten Boeings Auslieferungspläne für den Mittelstreckenjet erneut
in Gefahr geraten. Während die Boeing-Aktien um 3,1 Prozent
nachgaben, sackten die von Spirit Aerosystems um knapp 17 Prozent
ab.
In den Blick rückten auch die Anteile von T-Mobile US
, die um 0,9 Prozent nachgaben. Die
Deutsche-Telekom -Tochter will Tausende Arbeitsplätze
im ganzen Land streichen und unter anderem durch Künstliche
Intelligenz ersetzen. Das Management rechnet mit einer
Vorsteuerbelastung von rund 450 Millionen US-Dollar.
Für die Anteilscheine von Splunk ging es nach Zahlen
um knapp 14 Prozent nach oben. Der Umsatz der Daten-Plattform
übertraf im zweiten Quartal die Erwartungen. Zudem fiel der
Jahresausblick überraschend optimistisch aus./ck/he