ROUBDUP/Aktien New York: Anleger weiter vorsichtig wegen Zinsaussichten
NEW YORK (dpa-AFX) - Nach den Vortagsverlusten bleiben die Anleger
an den US-Börsen am Donnerstag vorsichtig. Der Dow Jones Industrial
stand gegen Ende der ersten Handelsstunde zwar 0,33
Prozent höher bei 34 880,71 Punkten, in der Breite wollte aber
wieder keine Kauflust aufkommen. Der weiter gefasste S&P 500
legte nur leicht um 0,16 Prozent auf 4411,43 Zähler
zu. Hilfreich waren Kursgewinne bei Cisco wegen
starker Quartalszahlen des IT-Ausrüsters.
Der technologielastige Nasdaq 100 jedoch konnte seine
ersten Gewinne nicht lange behaupten: Mit 14 852,05 Punkten notierte
er zuletzt 0,16 Prozent tiefer. Er hatte am Vortag besonders stark
nachgegeben. Die US-Notenbank Fed lässt die Tür für weitere
Zinserhöhungen weiter offen.
Konjunkturdaten untermauerten die robuste Wirtschaft in den USA und
dürften weiteres Wasser auf die Mühlen jener geben, die im September
einen weiteren Zinsschritt von der Fed befürchten. So hellte sich
das Geschäftsklima in der Wirtschaftsregion Philadelphia im August
im Monatsvergleich überraschend und auch deutlich auf. Außerdem ist
in den USA die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gesunken,
was auf einen weiter robusten Arbeitsmarkt hindeutet.
Cisco war die überzeugende Aktie im Dow mit einem
Anstieg um fast fünf Prozent. Der IT-Ausrüster lieferte aus Sicht
des DZ-Bank-Analysten Ingo Wermann einen "famosen Jahresabschluss".
Der Konzern komme bei der Abarbeitung extrem hoher Auftragsbestände
weiter sehr gut voran. Der Experte lobte einen Rekordumsatz und den
höchsten Umsatzzuwachs innerhalb der letzten fünfzig Quartale.
Der Einzelhandelsriese Walmart machte laut dem
Marktanalysten Edward Moya vom Broker Oanda in seiner Quartalsbilanz
deutlich, dass die US-Verbraucher weiter bereit sind, Geld
auszugeben. Dennoch rutschte der Kurs mit 0,3 Prozent in die
Verlustzone. Börsianer argumentierten mit Gewinnmitnahmen. Auf dem
Rekordniveau, das die Aktien am Montag erreicht hatten, seien solide
Ergebnisse längst vorweggenommen worden.
Zu einem Thema wurde noch Apple, hier sank die Aktie um 0,9 Prozent.
Analyst Dan Ives von Wedbush Research brachte in seiner Studie ein
mögliches Interesse am Sportsender ESPN ins Spiel, der wegen
notwendiger Sportrechte gut zum Streaming-Dienst Apple TV passe.
Solch ein Deal für die Tochter des Disney-Ablegers ABC könnte bis zu
50 Milliarden Dollar schwer werden, errechnete der Experte. Für
Apple wäre dies ein außerordentlich großer Zukauf, denn der
iPhone-Hersteller stemme für gewöhnlich eher kleinere Übernahmen.
Die Disney-Aktien bewegten sich mit 0,3 Prozent im Plus.
Konkret wird eine Übernahme von Teilen der Ball Corporation
. Der britische Rüstungskonzern BAE Systems
will dessen Luft- und Raumfahrttocher Ball Aerospace
für 5,55 Milliarden US-Dollar übernehmen. Dies sorgte bei den Aktien
des Mutterkonzerns Ball für ein Kursplus von 3,1 Prozent./tih/jha/