Impfstoffentwickler Curevac weitet operativen Verlust aus
TÜBINGEN (dpa-AFX) - Das Biotech-Unternehmen Curevac
kämpft immer noch mit Belastungen aus der Zeit der fehlgeschlagenen
Entwicklung eines Corona-Impfstoffs. Der operative Verlust belief
sich in den ersten sechs Monaten auf 132,2 Millionen Euro, wie das
Unternehmen am Donnerstag in Tübingen mitteilte. Im
Vorjahreszeitraum waren es noch 75,6 Millionen Euro gewesen. Als
Grund nannte Curevac unter anderem zusätzliche Kosten im
Zusammenhang mit der Beendigung von Produktionsdienstleistungen für
den Covid-19-Impfstoff der ersten Generation.
Curevac verzeichnete im ersten Halbjahr einen Verlust vor Steuern
von gut 125 Millionen Euro (2022: rund 73 Mio Euro). Der Umsatz
brach unterdessen ein: Curevac gab für das erste Halbjahr 14,7
Millionen Euro an nach 44,5 Millionen Euro ein Jahr zuvor.
Das Unternehmen hatte seinen ersten Impfstoffkandidaten gegen Corona
wegen vergleichsweise geringer Wirksamkeit aus dem
Zulassungsverfahren zurückgezogen. Mit seinem britischen Partner
GlaxoSmithKline (GSK) arbeitet Curevac an der
Entwicklung eines neuen Corona-Vakzins der zweiten Generation. Erst
kürzlich wurde der Beginn einer Phase-2-Studie für den Impfstoff
bekanntgegeben. Erste Daten werden voraussichtlich Anfang 2024
erwartet.
Zum Patentstreit mit Biontech , bei dem es um einen
Anteil an den Einnahmen geht, die Biontech mit der
Impfstoffproduktion erzielt, sagte Curevac in der Mitteilung: "In
den letzten 23 Jahren hat CureVac patentierte Grundlagentechnologie
im Zusammenhang mit der mRNA-Konzeption sowie mit der Verabreichung
und der Herstellung der mRNA entwickelt, die maßgeblich zu der
Entwicklung sicherer und wirksamer Covid-19-Impfstoffe beigetragen
hat." Biontech machte in den Corona-Jahren mit seinem
Covid-19-Impfstoff Milliardenumsätze./tat/DP/jha