Aktien Frankfurt Ausblick: Börsen nehmen Fed-Protokoll negativ auf
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Möglichkeit weiterer Leitzinserhöhungen in
den USA und eine in der Folge schwache Wall Street dürften den
deutschen Aktienmarkt am Donnerstag belasten. Das am Vorabend
veröffentlichte Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed brachte die
Erkenntnis, dass die Tür für weitere Zinserhöhungen offen bleibt.
Der X-Dax signalisierte für den Leitindex Dax eine
Stunde vor Handelsbeginn ein Minus von 0,53 Prozent auf 15 706,12
Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wurde
0,8 Prozent tiefer erwartet.
"Das Protokoll der letzten Fed-Sitzung wird an den Börsen negativ
aufgenommen", stellte Analyst Thomas Altmann von QC Partners fest.
"Dabei hat es nicht nur schlechte Seiten". Zwar betonten die
Notenbanker einmal mehr die Risiken der US-Inflation. Gleichzeitig
hätten sich aber auch einzelne Fed-Mitglieder vorstellen können, die
Zinsen bereits bei der vergangenen Sitzung im Juli konstant zu
halten und nicht noch weiter anzuheben.
Hierzulande dürften Analystenkommentare die Kurse bewegen. So
äußerte sich der Experte Sebastian Satz von der britischen
Investmentbank Barclays vorsichtiger zu den
Aussichten von Lanxess im kommenden Jahr. Seine
Erwartung einer höheren Widerstandsfähigkeit des
Spezialchemiekonzerns habe sich nicht erfüllt. Er rechne mit
geringeren Brompreisen, die eine Erholung der Ergebnisse 2024
behindern dürften. Die Aktien notierten auf der Handelsplattform
Tradegate knapp zwei Prozent unter dem Xetra-Schluss vom Mittwoch.
Die Papiere von Aumann stiegen auf Tradegate um fast
zwei Prozent und profitierten damit von einem zuversichtlichen
Kommentar der Privatbank Berenberg. Der Spezialmaschinenbauer mit
Fokus auf Elektromobilität sei ein frühzyklisches Unternehmen und
eine Wette auf das erwartete hohe Wachstum in diesem Bereich,
schrieb Analystin Yasmin Steilen. Aumann dürfte in den kommenden
Quartalen vom Versuch europäischer Autobauer profitieren,
Marktanteile im Bereich E-Fahrzeuge zurückzugewinnen.
Die im Dax notierten Eon -Aktien stemmten sich nach
einer Empfehlung der britischen Bank HSBC mit einem moderaten Plus
gegen den negativen Gesamtmarkttrend./la/mis