Aktien New York Ausblick: Stabil nach Verlusten - Warten auf Fed-Zinsprotokoll
NEW YORK (dpa-AFX) - Nach Verlusten am Vortag dürften die US-Börsen
zur Wochenmitte stabil starten. Die Anleger warten nicht nur auf die
Juni-Daten zur Industrieproduktion, die kurz vor dem Börsenbeginn
anstehen. Im Fokus steht vor allem das jüngste Zinsprotokoll der
US-Notenbank Fed von Mitte Juli. Von diesem erhoffen sie sich
weitere Hinweise auf die Ankündigung einer Zinspause während der
nächsten Fed-Sitzung im September. Im Hintergrund schwelen
allerdings weiterhin Sorgen um China, zumal die Ratingagentur Fitch
ankündigte, ihre Bewertung für die Kreditwürdigkeit chinesischer
Staatsanleihen eventuell überdenken zu wollen.
Rund eine Stunde vor dem Handelsauftakt taxierte der Broker IG den
Dow Jones Industrial 0,03 Prozent höher auf 34 958
Punkte. Für den Nasdaq 100 wird ein Minus von 0,08
Prozent auf 15 026 Punkte erwartet.
Unter den Einzelwerten dürften die Aktien von Tesla
ihre Talfahrt fortsetzen und um weitere 1,9 Prozent nachgeben, wie
der Blick auf die vorbörsliche Kursentwicklung zeigt. Seit ihrem
Zwischenhoch im Juli ist es beständig wieder abwärts gegangen. Am
Dienstag waren es 2,8 Prozent. Seit dem Hoch am 19. Juli bei knapp
unter 300 US-Dollar haben sie bereits etwas mehr als 22 Prozent
eingebüßt. Preissenkungen angesichts des Wettbewerbsdrucks belasten.
So verringerte der Elektroautobauer innerhalb von drei Tagen zum
zweiten Mal seine Preise in China.
Der Chipriese Intel legte seine Pläne zur
milliardenschweren Übernahme des israelischen Halbleiterkonzerns
Tower Semiconductor wegen fehlender Genehmigungen ad
acta. Die Papiere von Intel reagierten vorbörslich allerdings kaum
auf diese Nachricht. "Das Scheitern dürfte nicht überraschen",
konstatierte Analyst Stacy Rasgon. Zudem sei es bereits durch die
Aktienentwicklung von Tower Semi deutlich geworden. Die Aktie habe
am Dienstag fast genau auf dem Niveau von vor Bekanntgabe des
geplanten Deals geschlossen und damit weit unter dem Angebotspreis,
schrieb der Bernstein-Experte. Zugleich enttäusche das Scheitern
aber etwas mit Blick auf die Aussichten für den Ausbau der
Fertigungskapazitäten von Intel.
Mit einem besser als erwarteten Ergebnis je Aktie und einer
überraschend starken Bruttomarge im zweiten Quartal konnte Target
bereits vor dem Handelsstart überzeugen. Trotz
gesenkter Jahresziele für Umsatz und Gewinn sprangen die
Anteilsscheine des Einzelhändlers um 6,3 Prozent hoch. Wettbewerber
wie zuvorderst Walmart profitierten ebenfalls. Die
Dow-Aktien gewannen vorbörslich 0,9 Prozent.
Im Blick der Anleger dürften zudem die Anteile des vietnamesischen
Elektroautobauers VinFast bleiben, der am Vortag über
eine SPAC an der Nasdaq startete. SPACs, Special Purpose Acquisition
Companies, haben zum Zweck durch den Börsengang Kapital aufzunehmen
und mit dem Erlös innerhalb eines bestimmten Zeitraums ein nicht
börsennotiertes Unternehmen zu kaufen. Das wird somit "per
Abkürzung" an die Börse gebracht.
Das Kursfeuerwerk der VinFast-Aktie am Dienstag brachte deren Kurs
auf etwas über 37 Dollar, was einen Börsenwert von rund 85
Milliarden Dollar ergab. Damit hängte VinFast die US-Autobauer Ford
und General Motors (GM) locker ab,
denn die Marktkapitalisierung von Ford beträgt aktuell knapp 48
Milliarden, die von GM 46 Milliarden Dollar. Vorbörslich gibt die
VinFast-Aktie nun einen Teil ihrer Gewinne wieder ab. Aktuell steht
ein Minus von 12 Prozent zu Buche./ck/stk