ROUNDUP/Aktien New York: Dow verhalten - Nasdaq zieht an
NEW YORK (dpa-AFX) - An der Wall Street beginnt die neue
Handelswoche relativ verhalten. Am Montag hemmten neue Sorgen rund
um China bei Standardwerten nochmals etwas die Risikobereitschaft
der Anleger. Der Dow Jones Industrial stand nach
einer Handelsstunde knapp mit 0,05 Prozent im Minus bei 35 262,32
Punkten.
Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 setzte
sich im frühen Handel mit leichten Kursgewinnen etwas ab. Zuletzt
legte er mit 15 124,56 Punkten um 0,6 Prozent zu. Er profitierte
unter anderem von steigenden Kursen in der Chipbranche. Relativ
deutlich zogen nach einer Durststrecke die Papiere des
Branchenriesen Nividia um 4,2 Prozent an. Sie erholten sich damit
von einem zum Handelsauftakt erreichten Tief seit Ende Juni.
Im Mittelpunkt stand die sich verschlimmernde Immobilienkrise in
China infolge der Schieflage des Immobilienentwicklers Country
Garden. Auch die Hoffnung auf Gegenmaßnahmen durch die chinesische
Bankenaufsicht konnte am Montag die Sorgen der Anleger nicht
eindeutig mildern. In einem Bloomberg-Bericht war davon die Rede,
dass eine Taskforce zur Untersuchung der Risiken bei der auch am
Immobilienmarkt tätigen Zhongzhi Enterprise Group eingerichtet
werden soll.
Am Markt hieß es, nach einem enorm starken ersten Halbjahr müssten
sich die Anleger im August mit der Perspektive auseinandersetzen,
dass Zentralbanker es nicht eilig haben werden, die Zinsen zu
senken. Gleichzeitig stehe China vor einer stotternden
Wirtschaftserholung und einem sich verschlimmernden
Immobilieneinbruch, während die Bewertungen an den globalen
Aktienmärkten allmählich zu hoch erschienen.
Unter den Einzelwerten sprangen die Aktien von US Steel
um 26 Prozent hoch. Beflügelt wurden sie von
Übernahmespekulationen, weil sich der Stahlkonzern nach mehreren
Übernahmeangeboten Gedanken über seine strategische Zukunft machen
will. Nachdem sich der Konkurrent Cleveland-Cliffs
als ein Interessent zu erkennen gab, zogen dessen Papiere auch um
3,4 Prozent an. Im Falle einer Verschmelzung würde einer der
weltgrößten Stahlhersteller entstehen. Allerdings wies US Steel das
Angebot zurück und kündigte an, alle strategischen Optionen prüfen
zu wollen.
Schlechter erging es den Anlegern von Tesla mit einem
Abschlag von gut zwei Prozent. Hier erreichte der Kurs das
niedrigste Niveau seit mehr als zwei Monaten, weil der
Elektroautobauer erneute Preissenkungen in China publik machte. Dies
zog in der ganzen Branche die Sorge nach sich, dass sich der
Preiskampf an diesem besonders wichtigen Markt weiter verschärft.
Die Aktien von Rivian büßten sogar 3,4 Prozent ein.
Noch stärker sackten in der Branche die Aktien von Nikola
um 12 Prozent ab. Der Elektro-Lastwagenbauer kündigte
an, nach mehreren Batteriebränden E-Lastwagen zurückzurufen und den
Verkauf vorübergehend einzustellen.
Einen Kurseinbruch um 37 Prozent gab es bei den Stammaktien von AMC
Entertainment, die seit Jahren ein Spielball von
Aktienspekulanten sind. Hier stand im Fokus, dass ein US-Gericht
einen angepassten Plan für eine Umwandlung von Vorzugs- in
Stammaktien absegnete - und damit den Weg für eine größere
Rekapitalisierung des Kinobetreibers frei machte. Der Kurs der
Vorzugsaktien zog um 12,6 Prozent an./tih/jha/