Aktien Europa: Überwiegend auf Erholungskurs - 'Footsie' leidet unter Ölaktien
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach deutlichen Verlusten am Freitag haben
sich die wichtigsten Börsen in Europa am Montag überwiegend leicht
erholt. Unterstützung kommt aus Übersee: In den USA deutet sich ein
freundlicher Handelsstart an der Wall Street und den
technologielastigen Nasdaq-Börsen an.
Der EuroStoxx 50 gewann am späteren Vormittag 0,43
Prozent auf 4339,71 Punkte. Der französische Cac 40
legte um 0,37 Prozent auf 7367,00 Zähler zu, während der FTSE 100
(Footsie) um minimale 0,21 Prozent auf 7508,37 Zähler
nachgab. In dem britischen Index finden sich zahlreiche Bergbau- und
Ölaktien, die aktuell schwächeln. Die Krise des chinesischen
Immobilienentwicklers Country Garden, der in Zahlungsschwierigkeiten
steckt, belastet. Sie hat sich in den vergangenen Tagen verschärft
und bremst nun die Entwicklung der zweitgrößten Volkswirtschaft der
Welt aus.
Europaweit waren entsprechend die Öl- und Bergbaubranche die
schwächsten mit minus 0,6 Prozent und minus 0,4 Prozent. Ansonsten
gab es mit den Versorgern nur noch einen Sektor, der minimal
nachgab. Alle anderen legten zu. Finanzwerte, ob Banken,
Dienstleister oder Versicherer, zählten mit je plus 0,5 Prozent zu
den größten Favoriten an diesem Tag. Der Telekomsektor gewann indes
am deutlichsten mit plus 0,6 Prozent.
Unter den Einzelwerten zogen in Amsterdam die Aktien von Philips
Aufmerksamkeit auf sich und sprangen um 5,1 Prozent
hoch. Die Finanzholding Exor der italienischen
Agnelli-Familie hat 15 Prozent der Anteile an dem
Medizintechnikunternehmen erworben. Der Deal hat nach Angaben eines
Philips-Sprechers einen Wert von rund 2,6 Milliarden Euro. Philips
könnte der Einstieg angesichts der Unsicherheit um teure
Produktrückrufe in den USA etwas Stabilität verschaffen.
Valneva sackten dagegen in Paris um knapp 10 Prozent
ab. Wie der Impfstoffhersteller mitteilte, hat die
US-Gesundheitsbehörde FDA den Termin für den Zulassungsantrag für
den Impfstoffkandidaten VLA1553 gegen das Chikungunya-Virus
geändert. Um ausreichend Zeit zu haben für die Abstimmung und
Einigung auf das im Rahmen des beschleunigten Zulassungsverfahrens
erforderliche Phase-4-Programm sei der für Ende August festgelegte
Termin nun auf Ende November geändert worden, hieß es. Zusätzliche
klinische Daten seien nicht angefordert worden.
In der Schweiz profitierten die Papiere der UBS als
Spitzenwert im SMI mit plus 1,4 Prozent weiter davon,
dass die Bank sämtliche Garantien des Staates im Zusammenhang mit
der Not-Übernahme der Credit Suisse beendet hat./ck/stk