Aktien Wien Schluss: Etwas tiefer - Wienerberger-Aktie bricht um elf Prozent ein
WIEN (dpa-AFX) - Der Wiener Aktienmarkt hat am Donnerstag mit
leichten Verlusten geschlossen. Der ATX fiel um 0,36
Prozent auf 3.172,35 Punkte. In Wien prägte die laufende
Berichtssaison das Geschehen und löste zum Teil markante
Kursbewegungen aus. So zog die Wienerberger -Aktie mit
einem Abschlag von etwas mehr als elf Prozent die Aufmerksamkeit der
Anleger auf sich, nachdem der weltgrößte Ziegelhersteller für das
Halbjahr über einen deutlichen Gewinnrückgang berichtet hatte.
Die Veröffentlichung der mit Spannung erwarteten US-Inflationszahlen
lieferte für den ATX kaum sichtbare Auswirkungen. Die europäischen
Leitbörsen präsentierten sich am Berichtstag hingegen im Plus. In
den USA sind die Verbraucherpreise im Juli etwas geringer als
erwartet um 3,2 Prozent zum Vorjahr gewachsen. An den Finanzmärkten
gibt es nun Spekulationen, dass die Fed die Zinsen nicht weiter
anheben könnte.
Die Analysten von Erste Group bewerteten das Wienerberger-Zahlenwerk
für das abgelaufene Jahresviertel als gemischt. Die Umsätze hatten
die Prognosen leicht verfehlt, die operativen Ergebnisse lagen aber
im Rahmen der Erwartungen. Der Ausblick des Konzerns für die
Entwicklung der Endmärkte wurde zudem etwas vorsichtiger adaptiert.
Positive Kursreaktionen gab es hingegen bei Do&Co und
Semperit . Die Papiere des Cateringunternehmens legten
um 1,8 Prozent zu. Do&Co hat Umsatz und Gewinn im ersten Quartal
2023/24 deutlich gesteigert. Die Erlöse kletterten im
Periodenvergleich zum Vorjahr um 39 Prozent auf fast 401 Millionen
Euro, der Gewinn vervielfachte sich von 3,4 auf 15,5 Millionen Euro.
Hier schrieben die Erste-Analysten, dass die Ergebnisse die
optimistischen Erwartungen durch die Bank übertroffen hatten.
Semperit-Papiere legten um 1,2 Prozent. Der Gummi- und
Kautschukkonzern hat im ersten Halbjahr einen Umsatzrückgang und
einen Gewinneinbruch verbucht. Die Erlöse sanken um 5,2 Prozent auf
374,2 Millionen Euro, das Ergebnis nach Steuern um 88,6 Prozent auf
3,9 Millionen Euro. Nach Einschätzung von Erste Group fielen die
Zahlen im Rahmen der Erwartungen aus.
Mayr-Melnhof -Titel schlossen nach Ergebnisvorlage mit
minus 2,7 Prozent. Der Kartonhersteller leidet unter der
Kaufzurückhaltung der Konsumenten. Sein Periodenüberschuss brach in
der ersten Jahreshälfte auf 63,3 Millionen Euro ein, nach 205,8
Millionen in der Vergleichsperiode des Vorjahres. Die Experten von
Erste Group sehen für die kommenden Monate aufgrund der allgemein
schwachen Wirtschaftslage keine Erholung der Nachfrage.
Die Post-Aktie gewann 2,7 Prozent. Die teilstaatliche
Österreichische Post AG hat im 1. Halbjahr 2023 gut verdient. Der
Umsatz stieg im Jahresvergleich um 6 Prozent auf 1,28 Milliarden
Euro, das Betriebsergebnis (Ebit) legte um 4,6 Prozent auf 95,2
Millionen Euro zu. Laut Erste Group wurden die Marktprognosen mit
den Ergebnissen übertroffen.
Polytec fielen um 3,1 Prozent. Der Auto-Zulieferer
hat zwar seinen Umsatz zum Halbjahr im Vergleich zur
Vorjahresperiode um 19,2 Prozent auf 339,6 Millionen Euro
gesteigert. Das Betriebsergebnis (Ebit) brach allerdings von 1,4
Millionen auf 281 000 Euro ein und das Ergebnis nach Steuern drehte
von 126 000 Euro auf minus 3,7 Millionen Euro.
Von Analystenseite meldete sich zudem die Deutsche Bank zur
Voestalpine -Aktie und senke ihr Kursziel für die
Stahlpapiere von 41 auf 40 Euro. Das Anlagevotum "Buy" wurde
hingegen bestätigt. Die Voestalpine-Aktie fiel um 0,9 Prozent auf
27,84 Euro.
Die Erste Group stufte die Titel von Kapsch Trafficcom
von "Hold" auf "Buy" hoch und setzte das Kursziel für
die Aktie des Mautausrüsters von 12,5 auf 17,0 Euro nach oben. Die
Kapsch-Papiere gingen prozentual unverändert auf 10,45 Euro aus dem
Handelstag./ste/mik/APA/he