Aktien New York: Zurückhaltung wegen Deflationssorgen in China
NEW YORK (dpa-AFX) - Nach den Kursverlusten vom Vortag haben die
Anleger an den US-Börsen am Mittwoch Vorsicht walten lassen. Während
sich die Standardwerte kaum vom Fleck bewegten, gaben die
Technologieaktien etwas weiter nach.
Für Verunsicherung sorgte die Nachricht, dass China infolge
gesunkener Verbraucherpreise in die Deflation abgedriftet ist. "Dies
könnte, falls die Abwärtsspirale nicht aufgehalten wird, fatale
Folgen für die heimische und letztendlich auch für die globale
Wirtschaft haben", fürchtete Marktexperte Christian Henke vom
Handelshaus IG. Zudem stünden am Donnerstag die US-Verbraucherpreise
auf der Agenda. Die bange Frage dürfte dann sein, ob es zur
erhofften Pause im US-Zinserhöhungszyklus komme.
Der bekannteste Wall-Street-Index Dow Jones Industrial
legte um 0,01 Prozent auf 35 318,79 Punkte zu. Für
den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,08 Prozent auf
4495,78 Zähler nach unten. Der technologielastige Auswahlindex
Nasdaq 100 verlor 0,39 Prozent auf 1 5213,78 Punkte.
Aus Unternehmenssicht standen die Aktien von Walt Disney
und Penn Entertainment im Mittelpunkt
des Interesses. Der Medien- und Unterhaltungskonzern sowie der
Kasinobetreiber steigen gemeinsam in das Sportwettengeschäft ein.
Der neue Wettanbieter soll unter dem Namen ESPN Bet firmieren und an
Disneys Sportsender-Tochter ESPN angegliedert werden. Den Angaben
zufolge zahlt Penn über zehn Jahre hinweg rund 1,5 Milliarden
US-Dollar in bar und rund 500 Millionen Dollar über Optionsscheine
an ESPN. Die Penn-Papiere profitierten auch von unerwartet guten
Quartalszahlen und schnellten um fast acht Prozent nach oben. Die
Disney-Titel bewegten sich kaum vom Fleck.
Die Anteilscheine von Lyft fielen um fast acht
Prozent. Der Fahrdienstvermittler verbuchte im zweiten Quartal zwar
ein Ergebnis über den Erwartungen, Experten zweifeln aber an den
Gewinnaussichten für die kommenden Jahre. Lyft und der größere
Wettbewerber Uber befinden sich in einem heftigen
Kampf um Marktanteile, der Börsianer zufolge Zweifel an der
längerfristigen Rentabilität des Unternehmens weckt.
Der Tesla-Konkurrent Rivian bekommt
zwar seine Fertigungsprobleme in den Griff. Im vergangenen Quartal
stieg die Produktion binnen drei Monaten um rund 50 Prozent. Die
Nachricht reichte jedoch nicht, um die zuletzt bereits gut
gelaufenen Papiere weiter anzutreiben. Stattdessen machten die
Anleger Kasse und die Anteilscheine sackten um gut sieben Prozent
ab.
Die bereits seit März als Pennystock gehandelten Aktien von Wework
brachen um mehr als ein Drittel ein. Der Vermieter
von Büroräumen und -ausstattung - sogenannter Co-Working-Spaces -
enttäuschte die Anleger mit seinen Geschäftszahlen zum zweiten
Quartal und mit einer Insolvenzwarnung. Grund dafür sei, dass die
Co-Working-Kunden ihre Mitgliedschaften schneller kündigten als
erwartet, hieß es./la/he