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ROUNDUP/Höhere Nachfrage aus Autobranche: Norma Group steigert Profitabilität

MAINTAL (dpa-AFX) - Der Verbindungstechnik-Spezialist Norma Group ist im zweiten Quartal dank einer anziehenden Nachfrage aus der Automobilindustrie und Preiserhöhungen gewachsen. Eine geringere Nachfrage im Bereich Wassermanagement konnte so mehr als wettgemacht werden, wie das im SDax notierte Unternehmen am Dienstag in Maintal mitteilte. Auch blieb mehr vom Umsatz als bereinigter operativer Gewinn hängen als vor einem Jahr. Die Jahresziele bestätigte der Konzern. Um das Unternehmen profitabler zu machen, hatte die Norma Group mit einem Effizienz- und Wachstumsprogramm begonnen. Die Aktie legte vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate um 4,8 Prozent gegenüber dem Xetra-Schluss zu.

"Wir haben ein erfolgreiches zweites Quartal absolviert und erste Initiativen aus unserem Wachstumsprogramm Step Up gestartet", sagte der Vorstandsvorsitzende Guido Grandi, der erst jüngst das Ruder des Unternehmens übernommen hat. Seine Profitabilität habe das Unternehmen sowohl gegenüber dem Vorjahresquartal als auch im Vergleich zum ersten Quartal 2023 verbessert. Außerdem sei es gelungen, Inflationsauswirkungen abzufedern.

Das Geschäftsumfeld werde zwar im zweiten Halbjahr herausfordernd bleiben, sagte Grandi. Das Unternehmen habe aber eine gute Ausgangslage für die kommenden Monate geschaffen und wolle im weiteren Jahresverlauf seine Effizienz in Produktion und Logistik weiter steigern. "In unseren strategischen Geschäftsbereichen Industrieanwendungen, Wassermanagement sowie Mobilität und Neue Energien haben wir vielfältige Wachstumschancen identifiziert und werden diese konsequent nutzen", fügte er hinzu.

Norma hat unter dem vorherigen Interimschef Miguel Ángel López Borrego im Mai ein Effizienz- und Wachstumsprogramm auf den Weg gebracht. Mit diesem will der Vorstand das Wachstum in den Bereichen Wassermanagement und Industrieanwendungen durch den Gewinn von stabilem Geschäft verstärken. Im Bereich Mobilität und Neue Energien will er diesbezüglich noch fokussierter und selektiver vorgehen. Entscheidungen über langfristige Investitionen sollen deshalb künftig verstärkt von den einzelnen strategischen Geschäftseinheiten getroffen werden.

Auch mögliche Übernahmeziele sollen stetig analysiert werden. Unter anderem will das Management das Wassergeschäft in Europa ergänzen. Zudem sollen die Geschäftsabläufe etwa durch vereinheitlichte IT-Systeme weiter verbessert werden. Die Komplexität in der Liefer- und Logistikkette könnte etwa durch den Ausbau der Direktlieferungen an Kunden und den gleichzeitigen Abbau der Lagerbestände verringert werden.

Im zweiten Quartal legte der Umsatz im Jahresvergleich um 1,9 Prozent auf 324 Millionen Euro zu. Aus eigener Kraft - also bereinigt um Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe von Unternehmensteilen - wuchs das Unternehmen um vier Prozent. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) stieg in den Monaten April bis Juni um 21,2 Prozent auf gut 27 Millionen Euro. Die entsprechende Marge verbesserte sich von 7 Prozent im Vorjahr auf 8,4 Prozent. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 10,6 Millionen Euro - nach 10,0 Millionen Euro im Vorjahr.

An seinen Jahreszielen hält der Vorstand unterdessen fest. Demnach soll der Umsatz aus eigener Kraft im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen. Die bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern soll im laufenden Jahr rund acht Prozent erreichen.

Im Gegensatz zu reinen Autozulieferern ist der Konzern breiter aufgestellt. So stellt die Norma Group unter anderem Schläuche, Verschraubungen, Schellen, Rohre und Befestigungen her. Die Produkte des Verbindungstechnik-Spezialisten kommen neben der Autoindustrie auch in der Luftfahrt und Marine, in Kühlsystemen oder im Wassermanagement zum Einsatz. Das Unternehmen beschäftigt laut eigenen Angaben weltweit rund 8530 Menschen und beliefert Kunden in 100 Ländern./mne/knd/men

 ISIN  DE000A1H8BV3

AXC0071 2023-08-08/08:57

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