Aktien New York: US-Börsen stabil - Anleger bleiben zuversichtlich
NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem zuletzt starken Lauf am US-Aktienmarkt
haben sich die wichtigsten Indizes am Montag stabil gehalten. Die
Hoffnung auf ein Ende der Leitzinsanhebungen durch die US-Notenbank
Fed hatte die Börsen im Monatsverlauf zunehmend beflügelt, sodass
für Juli Gewinne verbucht werden dürften. Positive Impulse liefert
zudem die Berichtssaison, die bisher besser als befürchtet verlaufen
ist. Knapp 80 Prozent der Unternehmen aus dem breiten S&P-500-Index,
die bereits ihre Zahlen vorgelegt haben, hätten bislang mit ihren
Quartalszahlen die Erwartungen übertroffen, konstatierte
Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets. Vorlegt haben
ihre Berichte mittlerweile rund die Hälfte der S&P-500-Konzerne.
Rund zwei Stunden vor dem Handelsschluss legte der bekannteste
Wall-Street-Index Dow Jones Industrial um 0,10
Prozent auf 35 496,42 Punkte zu, was ein Plus von 3,2 Prozent für
Juli bedeutet. Der marktbreite S&P 500 verlor 0,01
Prozent auf 4581,66 Zähler. Sein Monatsplus liegt damit bei 3,0
Prozent. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100
sank um 0,03 Prozent auf 15 746,14 Punkte. Für ihn
belauft sich der Monatsgewinn damit auf 3,6 Prozent.
Im Dow legten Chevron und im S&P 100
ExxonMobil um jeweils 3,1 Prozent zu. Beide zählten
damit zu den Favoriten in den Indizes. ConocoPhillips
gewannen 1,8 Prozent. Im Juli legten die Erdölpreise kräftig zu.
Hatten sie lange eine negative Jahresbilanz aufgewiesen, liegen sie
nun im Vergleich zum Jahresanfang höher. Die Aussicht auf ein
mögliches Ende der Zinsanhebungen treibt auf der Nachfrageseite an.
Überwiegend robuste Konjunkturdaten aus der weltgrößten
Volkswirtschaft verbesserten die Stimmung am Rohölmarkt zusätzlich.
Auf der Angebotsseite schränkten große Förderstaaten wie
Saudi-Arabien und Russland ihre Produktion zudem deutlich ein.
Schlusslicht im Dow war das Papier von Johnson & Johnson
(J&J) mit minus 4,2 Prozent. Im Skandal um mutmaßlich
asbestverseuchtes Babypuder erlitt der Konsumgüterhersteller einen
erneuten Rückschlag. Ein US-Richter hatte den zweiten Versuch des
Pharmaunternehmens abgewiesen, Zehntausende von Krebsopfern mit
Hilfe des Konkursverfahrens eines Tochterunternehmens dazu zu
bringen, ihre Klagen fallen zu lassen und einen Vergleich in Höhe
von 8,9 Milliarden US-Dollar zu akzeptieren.
Morgan Stanley äußerte sich zu US-Software-Unternehmen und stufte
die Salesforce -Aktie auf "Equal-weight" ab, während
es die von Adobe auf "Overweight" hochstufte.
Salesforce sanken daraufhin im Dow um 0,3 Prozent, während Adobe im
Nasdaq 100 um 3,2 Prozent stiegen. Das Papier des
Spielwarenherstellers Hasbro profitierte von einer
Hochstufung durch Bank of America und gewann im breiten Nasdaq 1,9
Prozent.
Für die Anteile von Palantir Technologies ging es
nach einer Rally am Freitag um weitere 8,3 Prozent nach oben. Eine
Studie des Analystenhauses Wedbush, die sich mit der Qualität des
Unternehmens im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) befasst, dürfte
der Auslöser sein. Wedbush nahm die Aktie mit "Overweight" und einem
Kursziel von 25 Dollar in die Bewertung auf und kommentierte: "Wir
glauben, dass Palantir eine Festungsring gebaut hat, die
unübertroffen ist. Palantir ist bereit, ein wichtiger Akteur in der
KI-Revolution im nächsten Jahrzehnt zu sein."
Tupperware und Yellow Corp. zeigten
auffallend hohe Handelsumsätze. Erstere sprangen um rund 36 Prozent
hoch, letztere sogar um 78 Prozent. Das Papier des
Plastikbehälterherstellers hatte sich in der vergangenen Woche ohne
erkennbaren Grund mehr als verdreifacht. Der Spediteur Yellow will
der zuständigen Gewerkschaft zufolge seinen Betrieb einstellen und
Insolvenz anmelden.
Am Markt wurde skeptisch auf die Kursbewegungen der beiden geschaut
und die Aktien als Meme-Papiere bezeichnet. Das sind Aktien von
meist schwer angeschlagenen Unternehmen, deren Kurse über
Social-Media-Kanäle wie Reddit oder Tiktok künstlich in die Höhe
getrieben werden und danach in der Regel rasch deutlich
fallen./ck/he