ROUNDUP/Aktien New York: US-Börsen stabil - Anleger bleiben zuversichtlich
NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem zuletzt starken Lauf am US-Aktienmarkt
haben sich die wichtigsten Indizes am Montag stabil gehalten. Die
Hoffnung auf ein Ende der Leitzinsanhebungen durch die US-Notenbank
Fed hatte die Börsen im Monatsverlauf zunehmend beflügelt, sodass
für Juli Gewinne verbucht werden dürften. Positive Impulse liefert
zudem die Berichtssaison, die bisher besser als befürchtet verlaufen
ist. Knapp 80 Prozent der Unternehmen aus dem breiten S&P-500-Index
haben laut Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets
bislang mit ihren Quartalszahlen die Erwartungen übertroffen.
Im frühen Handel legte der bekannteste Wall-Street-Index Dow Jones
Industrial um 0,13 Prozent auf 35 506,65 Punkte zu,
was ein Plus von 3,2 Prozent für Juli bedeutet. Der marktbreite S&P
500 stieg um 0,12 Prozent auf 4587,51 Zähler. Sein
Monatsplus liegt damit bei 3,0 Prozent. Der technologielastige
Auswahlindex Nasdaq 100 rückte um 0,10 Prozent auf 15
766,92 Punkte vor. Für ihn belauft sich der Monatsgewinn damit auf
3,6 Prozent.
Im Dow legte Chevron als einer der besten Indexwerte
um 2,5 Prozent zu. Im S&P 100 stiegen Exxon Mobil
stiegen um 2,7 und ConocoPhillips um 1,6 Prozent. Im
Juli legten die Erdölpreise kräftig zu. Hatten sie lange eine
negative Jahresbilanz aufgewiesen, liegen sie nun im Vergleich zum
Jahresanfang höher. Die Aussicht auf ein mögliches Ende der
Zinsanhebungen treibt auf der Nachfrageseite an. Überwiegend robuste
Konjunkturdaten aus der weltgrößten Volkswirtschaft verbesserten die
Stimmung am Rohölmarkt zusätzlich. Auf der Angebotsseite schränkten
große Förderstaaten wie Saudi-Arabien und Russland ihre Produktion
zudem deutlich ein.
Schlusslicht im Dow war das Papier von Johnson & Johnson
(J&J) mit minus 4,4 Prozent. Im Skandal um mutmaßlich
asbestverseuchtes Babypuder erlitt der Konsumgüterhersteller einen
erneuten Rückschlag. Ein US-Richter hatte den zweiten Versuch des
Pharmaunternehmens abgewiesen, Zehntausende von Krebsopfern mit
Hilfe eines Konkursverfahrens eines Tochterunternehmens dazu zu
bringen, ihre Klagen fallen zu lassen und einen Vergleich in Höhe
von 8,9 Milliarden US-Dollar zu akzeptieren.
Morgan Stanley äußerte sich zu US-Software-Unternehmen und stufte
die Salesforce -Aktie auf "Equal-weight" ab, während
es die von Adobe auf "Overweight" hochstufte.
Salesforce sanken daraufhin im Dow um 1,3 Prozent, während Adobe im
Nasdaq 100 um 3,5 Prozent stiegen. Das Papier des
Spielwarenherstellers Hasbro profitierte von einer
Hochstufung durch Bank of America und gewann im breiten Nasdaq 2,9
Prozent.
Für die Anteile von Palantir Technologies ging es
nach einer Rally am Freitag um weitere 10,5 Prozent nach oben. Eine
Studie des Analystenhauses Wedbush, die sich mit der Qualität des
Unternehmens im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) befasst, dürfte
der Auslöser sein. Wedbush nahm die Aktie mit "Overweight" und einem
Kursziel von 25 Dollar in die Bewertung auf und kommentierte: "Wir
glauben, dass Palantir eine Festungsring gebaut hat, die
unübertroffen ist. Palantir ist bereit, ein wichtiger Akteur in der
KI-Revolution im nächsten Jahrzehnt zu sein."
Tupperware und Yellow Corp. zeigten
auffallend hohe Handelsumsätze. Erstere sprangen um rund 20 Prozent
hoch, letztere sogar um 125 Prozent. Das Papier des
Plastikbehälterherstellers hatte sich in der vergangenen Woche ohne
erkennbaren Grund mehr als verdreifacht. Der Spediteur will der
zuständigen Gewerkschaft zufolge seinen Betrieb eingestellt und
Insolvenz anmelden.
Am Markt wurde skeptisch auf die Kursbewegungen der beiden geschaut
und auf den Meme-Charakter verwiesen. Diesen können Papiere von
meist schwer angeschlagenen Unternehmen aufweisen, deren Kurs über
Social-Media-Kanäle wie Reddit oder Tiktok künstlich in die Höhe
getrieben werden und danach in der Regel auch rasch wieder stark
fallen./ck/he