Aktien New York: Kaum Reaktion auf US-Zinsentscheid
NEW YORK (dpa-AFX) - Auf die erneute Leitzinsanhebung in den USA
haben die New Yorker Börsen am Mittwoch nur wenig reagiert. Der
Leitindex Dow Jones Industrial notierte zuletzt mit
plus 0,12 Prozent bei 35 480,10 Punkten. Der technologielastige
Auswahlindex Nasdaq 100 gab um 0,45 Prozent auf 15
492,16 Punkte nach. Der marktbreite S&P 500 stand
0,11 Prozent tiefer auf 4562,35 Zählern.
Die US-Notenbank Fed hob ihre Zinsen nach einer Pause im Juni nun
wieder an. Der Leitzins steigt um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne
von 5,25 bis 5,50 Prozent, wie die Fed am Mittwoch nach ihrer
Zinssitzung in Washington bekannt gab. Analysten hatten diese
Entscheidung überwiegend erwartet.
Michael Heise, Chefökonom beim Vermögensverwalter HQ Trust,
kommentierte die Zinsentscheidung so: Nachdem die bisherigen
Zinserhöhungen die US-Wirtschaft nicht zum Erliegen gebracht hätten
und der Arbeitsmarkt weiterhin von steigender Beschäftigung und
zahlreichen offenen Stellen geprägt sei, gehe die US-Notenbank einen
Schritt weiter und erhöhe die Leitzinsen - und lasse ein Fenster für
weitere Zinserhöhungen offen. An den Finanzmärkten dürfte die
Hoffnung auf deutliche Zinssenkungen 2024 einen weiteren Dämpfer
erfahren.
Neben dem Fed-Entscheid beschäftigte eine große Menge von
Geschäftszahlen die Anleger. Der Softwareriese Microsoft
erhofft sich vom Einsatz von Programmen mit
Künstlicher Intelligenz (KI) Rückenwind, etwa für seine
Cloud-Plattform Azure. Deren Wachstum hatte sich im vergangenen
Quartal abgeschwächt. Zudem zeigten sich die Anleger von der
Wachstumsprognose für Azure im laufenden Quartal enttäuscht. Die
Aktien büßten 4,3 Prozent ein.
Bei Alphabet sorgten deutlich gestiegene
Werbeeinnahmen sowie Fortschritte im Cloud-Geschäft für Kursgewinne
von 6,1 Prozent. Zudem konnte der Internetriese die Verluste bei
anderen Projekten eindämmen.
Der Flugzeugbauer Boeing schrieb im zweiten Quartal
erneut rote Zahlen, erzielte aber überraschend einen bereinigten
freien Barmittelzufluss von 2,6 Milliarden Dollar. Analysten hatten
damit gerechnet, dass der Konzern wieder einmal Geld verbrennen
würde. Zudem legte der Umsatz deutlich stärker zu als
prognostiziert. Die Aktien stiegen um sieben Prozent.
Für die Aktien von Texas Instruments ging es um 5,8
Prozent nach unten, nachdem der Chipkonzern über einen
Umsatzrückgang sowie einen Gewinneinbruch berichtet hatte. Zudem
waren die Aktien zuletzt schon gut gelaufen.
Die Titel von Snap stürzten um 18 Prozent ab. Das
Unternehmen hinter der Foto App Snapchat verschreckte die Anleger
mit der Prognose, dass der Umsatz im laufenden Quartal weiter sinken
könnte. Snap wurde zuletzt vom allgemeinen Abschwung bei
Online-Werbung wegen Konjunktursorgen hart getroffen./ajx/he