ROUNDUP/Aktien New York: Kein Risiko mehr vor Fed-Entscheid
NEW YORK (dpa-AFX) - Vor der an diesem Mittwoch anstehenden
Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed üben sich die Anleger an den
US-Börsen in Zurückhaltung. Die Anleger verarbeiten zudem etliche
Quartalsberichte großer Konzerne.
Der Dow Jones Industrial notierte im frühen Handel
mit minus 0,08 Prozent bei 35 410,62 Punkten. Am Dienstag hatte der
Leitindex zeitweise den höchsten Stand seit Februar 2022 erreicht,
aber nur ein knappes Plus ins Ziel gerettet. Der technologielastige
Auswahlindex Nasdaq 100 gab zur Wochenmitte nach den
etwas deutlicheren Vortagsgewinnen um 0,34 Prozent auf 15 508,71
Punkte nach. Der marktbreite S&P 500 stand 0,14
Prozent tiefer auf 4561,03 Zählern.
Die US-Zentralbank wird um 20 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit wohl
über die nächste Leitzins-Anhebung um 0,25 Prozentpunkte berichten.
Es wäre die elfte Erhöhung binnen 16 Monaten - im Juni hatte die Fed
eine Pause eingelegt, aber im Kampf gegen die Inflation noch
mindestens zwei weitere Anhebungen in diesem Jahr signalisiert.
Ökonom Mohit Kumar vom US-Investmenthaus Jefferies geht indes weiter
davon aus, dass der Zinserhöhungszyklus der Fed mit der wohl
erneuten Anhebung an diesem Mittwoch enden wird. Denn der
US-Arbeitsmarkt sollte im dritten Quartal an Schwung verlieren und
die Inflation weiter sinken. Auch die Experten der italienischen
Bank Unicredit rechnen nach dem heutigen Zinsschritt nicht mit einer
weiteren Erhöhung.
Bis zum Fed-Entscheid beschäftigt eine große Menge von
Geschäftszahlen die Anleger. Der Softwareriese Microsoft
erhofft sich vom Einsatz von Programmen mit
Künstlicher Intelligenz (KI) Rückenwind, etwa für seine
Cloud-Plattform Azure. Deren Wachstum hatte sich im vergangenen
Quartal abgeschwächt. Zudem zeigten sich die Anleger von der
Wachstumsprognose für Azure im laufenden Quartal enttäuscht. Die
Aktien büßten rund drei Prozent ein.
Bei Alphabet sorgten deutlich gestiegene
Werbeeinnahmen sowie Fortschritte im Cloud-Geschäft für Kursgewinne
von gut sieben Prozent. Zudem konnte der Internetriese die Verluste
bei anderen Projekten eindämmen.
Der Flugzeugbauer Boeing schrieb im zweiten Quartal
erneut rote Zahlen, erzielte aber überraschend einen bereinigten
freien Barmittelzufluss von 2,6 Milliarden Dollar. Analysten hatten
damit gerechnet, dass der Konzern wieder einmal Geld verbrennen
würde. Zudem legte der Umsatz deutlich stärker zu als
prognostiziert. Die Aktien stiegen um fast sechseinhalb Prozent.
Für die Aktien von Texas Instruments ging es um mehr
als fünf Prozent nach unten, nachdem der Chipkonzern einen
Umsatzrückgang sowie einen Gewinneinbruch berichtet hatte. Zudem
waren die Aktien zuletzt schon gut gelaufen.
Um fast 20 Prozent stürzten die Titel von Snap ab.
Das Unternehmen hinter der Foto App Snapchat verschreckte die
Anleger mit der Prognose, dass der Umsatz im laufenden Quartal
weiter sinken könnte. Snap wurde zuletzt vom allgemeinen Abschwung
bei Online-Werbung wegen Konjunktursorgen hart getroffen./ajx/he