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ROUNDUP: VW-Tochter Porsche verdient mehr als gedacht - Aktie aber im Minus

STUTTGART (dpa-AFX) - Der Sportwagenbauer Porsche AG hat im ersten Halbjahr im Tagesgeschäft etwas mehr Gewinn gemacht als von Experten erwartet. Das operative Konzernergebnis stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10,7 Prozent auf 3,85 Milliarden Euro, wie das Dax -Unternehmen am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Vorstandschef Oliver Blume gab sich optimistisch: "Wir haben erneut erfolgreich gewirtschaftet und gleichzeitig weiter umfassend in unsere Zukunft investiert", sagte der Manager laut Mitteilung.

Die Porsche-Aktie fiel nach dem Handelsstart um 2,1 Prozent auf 108,65 Euro. Der VW-Konzern hatte im Herbst seine Renditeperle an die Börse gebracht und dabei gut ein Viertel der Vorzugsaktien zu 82,50 Euro je Stück verkauft. Seitdem investierte Anleger haben ein Kursplus von rund einem Drittel eingefahren. An der Börse wird das Unternehmen insgesamt mit über 100 Milliarden Euro bewertet - bemerkenswerterweise ist das mehr als die Konzernmutter Volkswagen mit rund 70 Milliarden, obwohl die Wolfsburger noch rund drei Viertel der Kapitalanteile an der Stuttgarter Sportwagenschmiede halten.

Einem Börsenhändler zufolge fielen die Resultate gemischt aus. Beim Ergebnis und dem Mittelzufluss habe Porsche über den Erwartungen gelegen, beim Umsatz darunter. Analyst Jose Asumendi von der Bank JPMorgan sprach hingegen von sehr starken Resultaten, welche die Luxusstrategie des Autobauers untermauerten. Er sehe den Auswirkungen von Preiserhöhungen im zweiten Halbjahr entgegen. Jefferies-Experte Philippe Houchois verwies auf höhere Aktivierungen von Forschungs- und Entwicklungsausgaben in der Bilanz, das habe der Marge geholfen.

Der Umsatz von Porsche kletterte mit 14 Prozent auf 20,4 Milliarden Euro noch etwas stärker als das Ergebnis. Die operative Marge ging damit um einen halben Prozentpunkt auf 18,9 Prozent zurück. Porsche lieferte im ersten Halbjahr knapp 15 Prozent mehr Autos an die Kunden aus. Das Management bestätigte die Jahresprognosen.

"Umsatz- und Ergebnisanstieg sind hauptsächlich auf die Absatzsteigerung bei konstanter Preisdurchsetzung zurückzuführen", sagte Finanzchef Lutz Meschke. Es sei weiter ein herausforderndes und global angespanntes Umfeld, die Kosten seien weiter gestiegen. Das liege unter anderem an der Inflation und an gesteigerten Aktivitäten im Vertrieb zur Einführung des neuen Cayenne-Modells. Zudem hätten die Digitalisierung und ein stärkeres Engagement im Motorsport dazu beigetragen.

Weil Porsche derzeit viel investiert und die Vorräte erhöht hat, ging der freie Mittelzufluss im Autogeschäft (Netto-Cashflow) im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um 7,2 Prozent auf 2,22 Milliarden Euro zurück. Das Ergebnis nach Steuern steigerte Porsche im ersten Halbjahr um 10,3 Prozent auf 2,77 Milliarden Euro./men/nas/mis

 ISIN  DE000PAH0038  DE0007664039  DE000PAG9113

AXC0100 2023-07-26/09:38

Relevante Links: Volkswagen AG, Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, Porsche Automobil Holding SE

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