ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Positive Tendenzen vor Zinsentscheidung
NEW YORK (dpa-AFX) - Vor der nahenden Zinsentscheidung der
US-Notenbank Fed haben die Börsen in New York am Dienstag zugelegt.
Der Dow Jones Industrial erreichte den höchsten Stand
seit Anfang Februar 2022. Zum Handelsschluss blieb für den Leitindex
aber nur noch ein Plus von 0,08 Prozent auf 35 438,07 Punkte. Der
marktbreite und aussagekräftigere S&P 500 kletterte
im Verlauf so hoch wie zuletzt im April 2022 und schloss mit einem
Plus von 0,28 Prozent auf 4567,46 Zähler.
Für den technologielastigen Nasdaq 100 , der am Vortag
den Standardwerten etwas hinterhergelaufen war, ging es um 0,73
Prozent auf 15 561,42 Punkte hinauf. Nach dem Börsenschluss legten
unter anderem die Tech-Schwergewichte Alphabet und
Microsoft Quartalsberichte vor. Microsoft gaben
nachbörslich nach, Alphabet verbuchten deutliche Aufschläge.
Neben den Quartalszahlen richtet sich die Aufmerksamkeit der Anleger
nun immer mehr auf die Fed, die am Mittwoch ihren Leitzins mit
großer Wahrscheinlichkeit erneut anheben wird. Nach der Zinspause im
Juni erwarten Ökonomen ganz überwiegend eine Erhöhung um 0,25
Prozentpunkte. Derzeit liegt das Zinsniveau in einer Spanne von 5,00
bis 5,25 Prozent. Mit Spannung werden Signale für das weitere
Vorgehen erwartet. Viele Ökonomen gehen davon aus, dass der
Zinsschritt im Juli zunächst der letzte gewesen sein könnte.
Steigende Zinsen belasten tendenziell Aktien, weil andere Anlagen
mit geringerem Risiko dann wieder attraktiver werden.
An der Spitze im Dow-Index gewannen 3M 5,3 Prozent.
Der Mischkonzern übertraf mit seinem Gewinn im zweiten Quartal die
Erwartungen und hob daraufhin den Jahresausblick an. Die
Kostensenkungen zeigen offenbar Wirkung.
Der Chemiekonzern Dow verschreckte den Markt mit
einem deutlichen Umsatz- und Ergebnisrückgang. Analysten hatten aber
mit noch Schlimmerem gerechnet. Die Papiere legten um 1,8 Prozent
zu.
Eine schlechte Nachricht von Pratt & Whitney ließ die Aktien des
Mutterkonzerns Raytheon Technologies um 10,2 Prozent
einbrechen. Ein Materialmangel macht der Tochter zu schaffen. Grund
sind mögliche Probleme mit einem Metallpulver, das zur Herstellung
bestimmter Triebwerkteile verwendet wird.
General Electric zeigt sich beim
bereinigten freien Barmittelzufluss zuversichtlicher als bisher,
dies trieb die Anteile des Mischkonzerns um 6,3 Prozent nach oben.
Der Autobauer General Motors (GM)
konnte die Anleger mit einem Gewinnsprung sowie einem erneut
angehobenen Ergebnisziel nicht nachhaltig überzeugen: Die Aktien
gaben um 3,5 Prozent nach.
Bei den seit Jahresbeginn gut gelaufenen Spotify
-Titeln setzte sich die jüngste Korrektur fort: Für
die Aktien des Audio-Streamingdienstes ging es um weitere 14,3
Prozent abwärts. Offenbar wogen bei den Anlegern die verfehlten
Umsatzerwartungen schwerer als die überraschend gute Entwicklung der
Nutzerzahlen. Das Kundenwachstum werde teuer erkauft, hieß es von
der DZ Bank.
Der Euro geriet am Dienstag nach schwachen
Konjunkturdaten aus Deutschland unter Druck. Nach dem Börsenschluss
in New York notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1052 US-Dollar.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1051
(Montag: 1,1096) Dollar festgesetzt. Damit kostete der Dollar 0,9049
(0,9012) Euro. Am Rentenmarkt verlor der Terminkontrakt für
zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) 0,20 Prozent auf 111,84
Punkte. Die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen belief sich
auf 3,89 Prozent./ajx/he