Aktien New York: Gewinne vor Zahlen aus Tech-Sektor und Zinsentscheid
NEW YORK (dpa-AFX) - Vor wichtigen Geschäftszahlen großer
US-Technologiekonzerne und der nahenden Zinsentscheidung der
US-Notenbank Fed haben die Börsen in New York am Dienstag zugelegt.
Der Dow Jones Industrial legte zuletzt um 0,25
Prozent auf 35 499,58 Punkte zu. Damit bewegt sich der Leitindex auf
dem höchsten Stand seit Anfang Februar. Der marktbreite und
aussagekräftigere S&P 500 gewann am Dienstag 0,43
Prozent auf 4574,18 Zähler.
Der technologielastige Nasdaq 100 , der am Vortag den
Standardwerten etwas hinterhergelaufen war, zog um 0,91 Prozent auf
15 588,39 Punkte an. Nach dem Börsenschluss legen unter anderem die
Tech-Schwergewichte Alphabet und Microsoft
Quartalsberichte vor, die Aktien beider Konzerne
verbuchten zuletzt Zuwächse von 1,6 beziehungsweise 1,2 Prozent.
Mit Blick auf die anstehenden Tech-Zahlen mahnte Analyst Konstantin
Oldenburger vom Broker CMC Markets, dass sich anders als bei Tesla
und Netflix die Schwäche nach deren
Quartalszahlen nicht wiederholen dürfe, da sich dann das Narrativ
ändern und der Hype um das Thema Künstliche Intelligenz seinen
vorläufigen Höhepunkt erreichen könnte. "Und hier schlummert
schließlich die Fantasie, aus der heraus in den vergangenen Monaten
jede Menge Kursgewinne entstanden sind."
Neben den Quartalszahlen richtet sich die Aufmerksamkeit der Anleger
immer mehr auf die Fed, die am Mittwoch ihren Leitzins mit großer
Wahrscheinlichkeit erneut anheben wird. Nach der Zinspause im Juni
erwarten Ökonomen ganz überwiegend eine Erhöhung um 0,25
Prozentpunkte. Derzeit liegt das Zinsniveau in einer Spanne von 5,00
bis 5,25 Prozent. Mit Spannung werden Signale für das weitere
Vorgehen erwartet. Viele Ökonomen gehen davon aus, dass der
Zinsschritt im Juli zunächst der letzte gewesen sein könnte.
Steigende Zinsen belasten tendenziell Aktien, weil andere Anlagen
mit geringerem Risiko dann wieder attraktiver werden.
An der Spitze im Dow-Index gewannen 3M 5,3 Prozent.
Der Mischkonzern übertraf mit seinem Gewinn im zweiten Quartal die
Erwartungen und hob daraufhin den Jahresausblick an. Die
Kostensenkungen zeigen offenbar Wirkung.
Der Chemiekonzern Dow verschreckte den Markt mit
einem deutlichen Umsatz- und Ergebnisrückgang. Analysten hatten aber
mit noch Schlimmerem gerechnet. Die Papiere legten um 2,5 Prozent
zu.
Eine schlechte Nachricht von Pratt & Whitney ließ die Aktien des
Mutterkonzerns Raytheon Technologies um 12,4 Prozent
einbrechen. Ein Materialmangel macht der Tochter zu schaffen. Grund
sind mögliche Probleme mit einem Metallpulver, das zur Herstellung
bestimmter Triebwerkteile verwendet wird.
General Electric zeigt sich beim
bereinigten freien Barmittelzufluss zuversichtlicher als bisher,
dies trieb die Anteile des Mischkonzerns um 6,1 Prozent nach oben.
Der Autobauer General Motors (GM)
konnte die Anleger mit einem Gewinnsprung sowie einem erneut
angehobenen Ergebnisziel nicht nachhaltig überzeugen: Die Aktien
gaben um 4,3 Prozent nach.
Bei den seit Jahresbeginn gut gelaufenen Spotify
-Titeln setzte sich die jüngste Korrektur fort: Für
die Aktien des Audio-Streamingdienstes ging es um weitere 14,4
Prozent abwärts. Offenbar wogen bei den Anlegern die verfehlten
Umsatzerwartungen schwerer als die überraschend gute Entwicklung der
Nutzerzahlen. Das Kundenwachstum werde teuer erkauft, hieß es von
der DZ Bank./ajx/he