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Bank Austria: Geschäftsklima in allen Sektoren verschlechtert / Jüngste Geschäftsentwicklung als auch der Ausblick waren bei Industrie, Handel, Bau und Dienstleistern eher trüb

Österreichs Wirtschaft verliert im Sommer über alle Sektoren hinweg an Dynamik. Egal ob Industrie, Handel, Bau oder Dienstleister - im zweiten Quartal 2023 lief es schlechter als im ersten, zudem blieben die Produktions- und Nachfrageerwartungen im Juni bei den meisten Unternehmen pessimistisch. Das geht aus dem am Dienstag veröffentlichten Branchenüberblick der UniCredit Bank Austria hervor.

"Die jüngsten Konjunkturbefragungsergebnisse kündigen für die nächsten Monate ein anhaltend schwaches Wirtschaftswachstum an", resümiert der UniCredit Bank Austria-Ökonom Günter Wolf die Ergebnisse.

In der Industrie hätten 17 Prozent der befragten Unternehmen über "stärkere Produktionsbehinderungen aufgrund zu geringer Nachfrage" geklagt. Besonders stark sei dies bei jenen Industrieunternehmen zu sehen, die vom Bau abhängig sind, "wie die Holz- und Baustoffindustrie, die Kunststoff- und Metallwarenerzeuger und Teile der Elektroindustrie." Dazu käme eine EU-weite Schwäche bei den Ausrüstungsinvestitionen, unter der auch Österreichs Maschinenbaubetriebe litten.

Eine Ausnahme stellt die heimische Stahlindustrie dar, die von hohen Bestellungen aus der Fahrzeugindustrie profitiere. "In der österreichischen Fahrzeugindustrie rechneten im Juni noch um 30 Prozent mehr Unternehmen mit Produktionszuwächsen als mit Rückgängen in den nächsten Monaten", heißt es in dem Bericht. Auch in der Elektrotechnik, die ein weiterer wichtiger Kunde der Stahlindustrie sei, gab es per Saldo mehr Optimisten. Dennoch rechnen die Bankökonomen damit, dass der Absatz der Stahlindustrie in der zweiten Jahreshälfte leicht sinken wird.

Eine deutliche Konjunkturabkühlung bekomme dann die Baubranche zu spüren. Die Umsätze in dem Bereich seien zuletzt nominell deutlich gesunken und die Unternehmen "beurteilten ihre Auftragslage zunehmend schlechter". Wachstumsimpulse erwarten die Bankökonomen in der zweiten Jahreshälfte hier nur im Bereich der Gebäudesanierung.

Auch bei den Dienstleistungsunternehmen trübte sich das Klima zum Sommer hin ein. Eine Ausnahme bilden hier die Rechts- und Steuerberatung, sowie das Beherbergungs- und Gaststättenwesen. "Bisher hat die Nachfrage in- und ausländischer Gäste in Österreich unter dem hohen Preisniveau im Sektor und der Konjunkturabkühlung in wichtigen Zielmärkten kaum gelitten", schreiben die Bankökonomen. "Erst im Juni sind die Nachfrageerwartungen in der Gastronomie deutlich vorsichtiger geworden und sind ein Hinweis, dass der Aufschwung an Tempo verliert."

spo/cri

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