Aktien Frankfurt Ausblick: Dax dürfte weiter auf der Stelle treten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax dürfte vor den
Notenbank-Entscheidungen in dieser Woche weiterhin kaum vom Fleck
kommen. Zu groß ist die Sorge der Anleger, auf dem falschen Fuß
erwischt zu werden. Außerdem steht an diesem Morgen mit dem
Ifo-Geschäftsklima der wichtigste deutsche Konjunkturindikator an,
von dem Experten die dritte Eintrübung in Folge erwarten. Die
Berichtssaison hierzulande hält zugleich Positives und Negatives
bereit.
Der X-Dax als vorbörslicher Indikator signalisierte
eine knappe Stunde vor dem Xetra-Start ein Minus von 0,1 Prozent auf
16 171 Punkte. Die erste Orientierungsmarke nach oben bleibt das
Vierwochenhoch von 16 240 Punkten. Auf dem Weg nach unten stützt um
16 000 Punkte die knapp darüber liegende 50-Tage-Linie.
Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 wird am Dienstag
ebenfalls minimal schwächer erwartet. In den USA gelang es
unterdessen dem bekanntesten Wall-Street-Index Dow Jones Industrial
am Montag, inmitten der Berichtssaison und vor der
Leitzinsentscheidung der US-Notenbank, den elften Tag in Folge
Gewinne zu verbuchen. Laut der Commerzbank ist dies die längste
Serie seit 2017.
Hierzulande legte der Sportartikelhersteller Adidas
am Montagabend nach Handelsschluss Eckzahlen für das zweite Quartal
vor und wurde für das Gesamtjahr etwas optimistischer. Die Aktie,
die bislang mit plus 37 Prozent zu den am besten gelaufenen
Dax-Werten in diesem Jahr gehört, legte auf Tradegate im Vergleich
zum Xetra-Börsenschluss nun um weitere rund zwei Prozent zu. Dabei
dürfte auch stützen, dass Exane BNP Paribas die Aktie von "Neutral"
auf "Outperform" hochgestuft und das Kursziel um etwas mehr als 20
Prozent auf 210 Euro angehoben hat.
Zu den Zahlen sagten Händler übereinstimmend: Angesichts der hohen
Nachfrage nach im Abverkauf befindlichen Yeezy-Schuhen sei eine
Anhebung der Jahresziele erwartet worden. Allerdings erschienen die
neuen Ziele nach wie vor konservativ, ergänzte einer. Analyst
Warwick Okines von der französische Investmentbank Exane schrieb
zudem in einer Branchenstudie nach einer Auswertung von
Social-Media-Daten, App-Nutzungen und Suchabfragen im Internet: Die
Marke Adidas nehme wieder Fahrt auf.
Negativ überraschte indes der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer
. Dieser senkte seinen Gewinnausblick wegen des
Preisverfalls des Herbizids Glyphosat "deutlicher als erwartet", wie
es am Markt hieß. "Die Gewinnwarnung war ein offenes Geheimnis, aber
nicht in diesem Ausmaß", sagte ein Börsianer. Auf Tradegate ging es
vorbörslich um rund dreieinhalb Prozent abwärts.
Der Online-Broker Flatexdegiro aus dem SDax
legte ebenfalls Zahlen vor, die Analysten zufolge
"wie erwartet schwach" ausfielen. Flatexdegiro setzt daher nun auf
besser laufende Geschäfte in der zweiten Jahreshälfte und bestätigte
seine Jahresprognose. Auf Tradegate ging es für die Aktie leicht
aufwärts, während die Papiere des Personaldienstleisters Amadeus
Fire nach dem Quartalsbericht nachgaben.
Im MDax könnten Vitesco in den Blick
rücken, denn der Autozulieferer wird von heute an die übernommene
Software AG im Index der mittelgroßen Unternehmen
ersetzen./ck/jha/