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Wiener Aktienmarkt vorbörslich schwächer erwartet / Nach viertägiger Gewinnserie - Dünne Meldungslage - Fokus auf Zinsentscheidungen im Wochenverlauf

Die Wiener Börse dürfte den Handel am Freitag mit tieferen Notierungen aufnehmen. Eine Indikation auf den heimischen Leitindex ATX signalisierte rund dreißig Minuten vor Sitzungsbeginn ein Minus von 0,70 Prozent. Damit dürfte die bereits vier Sitzungen andauernde Gewinnserie des ATX ein vorläufiges Ende nehmen.

Die Vorgaben von den US-Börsen und den asiatischen Handelsplätzen sind uneinheitlich, aber insgesamt kündigt sich ein verhaltener Wochenstart. Denn bereits heute sind die Blicke der Marktteilnehmer auf die Zinsentscheidung der großen Notenbanken im Wochenverlauf gerichtet. Am Markt wird erwartet, dass die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank ihre Leitzinsen um jeweils 25 Basispunkte anheben.

"Die Frage ist allerdings, ob das Ende der Fahnenstange damit erreicht ist oder ob es weitere Erhöhungen geben wird. Zwar rechnen wir nicht damit, auszuschließen ist es aber nicht und die Notenbanken werden sich wohl alle Optionen offenhalten. Die Wahrscheinlichkeit weiterer Schritte sinkt aber, sollte sich der disinflationäre Trend fortsetzen und die Konjunktur zur Schwäche neigen", schreiben die Experten der Helaba.

Aus den USA werden vor der Zinssitzung keine wichtigen Zahlenveröffentlichungen mehr erwartet, in der Eurozone hingegen stehen zum Wochenstart die Einkaufsmanagerindizes für Juli an. "Der konjunkturelle Pessimismus in Deutschland und der Eurozone ist groß und daran werden die Stimmungsindikatoren wohl nichts ändern", meint die Helaba im Vorfeld der Zahlen.

Die Meldungslage zu Wiener Einzelwerten war bisher mager, auch Analysteneinschätzungen blieben bisher weitgehend aus, es zeichnet ein insgesamt ruhiger Handelsstart ab.

Am Freitag hatte der ATX um 0,36 Prozent höher auf 3.212,43 Einheiten geschlossen und damit den 4. Gewinntag in Serie verbucht. Das Geschäft hatte sich insgesamt sehr ruhig gestaltet. Meldungen zu Einzelwerten gab es nur wenige, zudem war der Konjunkturdatenkalender vor dem Wochenende weitgehend leer geblieben.

Vor allem kräftige Zugewinne bei den Bankaktien zogen den Leitindex am Freitag nach oben. Die Papiere von ATX-Schwergewicht Erste Group schlossen nach einem freundlichen Analystenkommentar um 2,2 Prozent fester. Die Aktien der Branchenkollegen BAWAG (plus 1,7 Prozent) und Raiffeisen Bank International (plus 0,5 Prozent) legten ebenfalls zu.

RHI Magnesita gingen prozentuell unverändert ins Wochenende nachdem sie sich über weite Handelsstrecken im Plus gezeigt hatten. Der Feuerfestkonzern hat die Übernahme von Seven Refractories, einem Spezialanbieter für Feuerfestmassen, abgeschlossen. Unter den im Leitindex schwer gewichteten Papieren mussten Aktien wie voestalpine (minus 3,3 Prozent) und Mayr-Melnhof (minus 2,8 Prozent) Kursverluste hinnehmen.

Die größten Kursgewinner im prime market am Freitag:

Warimpex Finanz- und Bet. AG +4,94% 0,85 Euro 
Marinomed Biotech AG         +4,71% 40,00 Euro
Kapsch TrafficCom AG         +2,88% 10,70 Euro

Die größten Kursverlierer im prime market am Freitag:

voestalpine AG                 -3,29% 28,82 Euro 
Mayr-Melnhof Karton AG         -2,84% 130,20 Euro
AT&S Austria Tech.&Systemtech. -2,10% 30,78 Euro 

kat/fpr

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