FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt geht es am Freitag
moderat bergab. Negative Impulse lieferten die am Vorabend sehr
schwache US-Technologiebörse Nasdaq sowie enttäuschende
Quartalsberichte von SAP und Sartorius. Die Anleger sind derzeit
eher vorsichtig, denn in der kommenden Woche stehen mit den
Leitzinsentscheidungen in den USA und der Eurozone zwei
Top-Ereignisse auf der Agenda. Und die haben das Potenzial, die
Börsen kräftig in die eine oder andere Richtung zu schicken.
Der Dax büßte am Nachmittag 0,37 Prozent auf 16
144,20 Punkte ein. Im Wochenverlauf deutet sich ein kleines Plus von
0,2 Prozent an. Der MDax mit den 50 mittelgroßen
börsennotierten Unternehmen sank am Freitag um 0,53 Prozent auf 28
082,68 Zähler. Der EuroStoxx 50 als Börsenbarometer
für die Schwergewichte der Eurozone stieg hingegen um 0,1 Prozent.
Ein schleppendes Wachstum im zukunftsträchtigen Cloud-Geschäft und
niedrigere Jahresziele von SAP schmeckten den
Anlegern nicht. Die Aktien von Europas größtem Softwarehersteller
sackten als Dax-Schlusslicht zwischenzeitlich auf das tiefste Niveau
seit Mitte Mai ab und verloren zuletzt 3,6 Prozent. Experten übten
durchaus Kritik an den Resultaten, sparten aber auch nicht an Lob
und sehen den langfristig positiven Anlagehintergrund intakt.
Ein überraschend schwacher Quartalsbericht belastete die Aktien des
Pharma- und Laborausrüsters Sartorius . Dabei war nach
den im Juni gesenkten Jahreszielen bereits mit mauen Zahlen
gerechnet worden, wie Analysten hervorhoben. Bis zum Nachmittag
verloren die Papiere 1,4 Prozent, nachdem sie zwischendurch einen
Erholungskurs eingeschlagen hatten.
Die Anteilsscheine von Salzgitter sackten im SDax mit
minus 3,8 Prozent auf das tiefste Niveau seit Jahresanfang. Bereits
am Donnerstagnachmittag hatten sie schwach auf Eckdaten für das
erste Halbjahr reagiert. Analyst Dominic O'Kane von JPMorgan stellte
die Anleger auf deutliche Korrekturrisiken ein, was die
durchschnittlichen Analystenschätzungen für 2023 betrifft. Er
bekräftigte außerdem angesichts der Ergebnisbelastung durch sinkende
Stahlpreise sein negatives Anlageurteil "Underweight".
Vitesco sprangen zeitweise auf ein Rekordhoch bei
etwas über 80 Euro, fielen zuletzt aber um 2,7 Prozent. Die
Übernahme der Software AG durch den Investor Silver
Lake führt dazu, dass die Papiere des Automobilzulieferers an diesem
Dienstag in den MDax aufsteigen. Das Darmstädter
Software-Unternehmen wird indes aus dem MDax und TecDax entfernt.
Der Euro notierte zuletzt bei 1,1123 US-Dollar. Die Europäische
Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,1197
US-Dollar festgesetzt. Am Anleihenmarkt stieg die Umlaufrendite von
2,50 Prozent am Vortag auf 2,54 Prozent. Der Rentenindex Rex
fiel um 0,23 Prozent auf 124,36 Punkte. Der
Bund-Future gewann 0,27 Prozent auf 133,32
Punkte./edh/jha/