Aktien Europa: Technologie- und Rohstoffwerte unter Druck - Gesamtmarkt stabil
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben am
Freitag nur geringe Bewegungen gezeigt. Der EuroStoxx 50
gab um 0,1 Prozent auf 4369,38 Punkte nach. Etwas
besser, aber ebenfalls wenig verändert, präsentierte sich der
französische Cac 40 , der um 0,15 Prozent auf 7396,13
Punkte zulegte. Der britische FTSE 100 gewann 0,14
Prozent auf 7656,39 Zähler.
Vor den Notenbankensitzungen in der kommenden Woche herrschte
Zurückhaltung. "Sowohl bei der EZB als auch der Fed ist ein weiterer
Schritt um 25 Basispunkte eingepreist", betonte Robert Greil,
Chefstratege von Merck Finck. Klare Aussagen zum Ende des
Zinserhöhungszyklus dürfte es jedoch nicht geben. "Die EZB und die
Fed werden sich für ihre nächsten Sitzungen im September alle
Optionen offen lassen." Hoffnungen auf ein baldiges Ende des Zyklus
sind nach Ansicht der DZ Bank fundamental noch nicht gerechtfertigt:
"Trotz der Leitzinserhöhungen zeigt sich der US-Arbeitsmarkt robust.
Die Fed kann die Weichen für ein Ende des Zinszyklus noch nicht
stellen."
Technologiewerte verzeichneten erneut Verluste. Neben den schwachen
Vorgaben der US-Technologietitel belasteten auch hausgemachte
Probleme. So fielen die Aktien des Schwergewichts SAP
um 4,4 Prozent. Europas größter Softwarehersteller hatte die
Jahresziele gesenkt, weil die Cloud-Erlöse schwächer ausgefallen
waren als erwartet. ASML gaben ebenfalls nach. Die
französische Großbank Societe Generale hatte den Wert von "Buy" auf
"Hold" abgestuft und das Kursziel von 700 auf 660 Euro gesenkt.
Rohstoffwerte fielen nach der Erholung am Vortag wieder zurück.
Norsk Hydro gerieten nach den Zahlen zum zweiten
Quartal unter Druck. Zwar hatte der norwegische Aluminiumhersteller
ordentliche Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt. Die Analysten
von RBC bemängelten aber die erhöhten Investitionsabsichten.
Im Autosektor fielen Volvo Car dagegen mit einem Plus
von knapp sieben Prozent auf. Die Analysten von Exane BNP Paribas
hatten ihre bisher negative Einstufung auf "Outperform" erhöht.
Unter den Schweizer Standardwerten brachen unterdessen Lonza
nach Vorlage der Halbjahreszahlen um 9,7 Prozent ein.
Der Pharmazulieferer hatte wegen schleppender Geschäfte seine
Jahresprognose gesenkt. Besser sah es bei Schindler aus. Der Lift-
und Rolltreppenbauer übertraf mit seinen Zahlen sogar die
optimistischsten Erwartungen der Analysten. Zudem hob das
Unternehmen die Umsatzprognose an. Die Aktie gewann 6,1
Prozent./mf/jha/