ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Dax dämmt Anfangsgewinne ein
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die anfänglichen Kursgewinne am deutschen
Aktienmarkt sind am Mittwochvormittag nahezu wieder verpufft. Der
Dax stieg in den ersten Handelsminuten auf den
höchsten Stand seit einem Monat, kam aber rasch wieder zurück und
notierte zuletzt 0,08 Prozent höher bei 16 138,65 Punkten. Der MDax
mit den 50 mittelgroßen Titeln gewann 0,24 Prozent
auf 28 135,29 Zähler. Der EuroStoxx 50 als
Börsenbarometer für die Schwergewichte der Eurozone kletterte um
rund 0,1 Prozent nach oben.
Unterdessen nimmt die Erholung der Immobilienwerte Fahrt auf. Der
Sektorindex Stoxx Europe 600 Real Estate stand mit
einem Plus von 3,0 Prozent an der Spitze des Branchentableaus. Im
Dax waren die Aktien von Vonovia mit plus 5,0 Prozent
ganz oben zu finden. An der MDax-Spitze stiegen LEG
und TAG um 3,5 beziehungsweise 2,7 Prozent. Im SDax
verbuchten Deutsche Wohnen , Aroundtown
und Grand City Properties Kursgewinne zwischen 3,6
und 4,5 Prozent.
Aus der Chemiebranche schwappte unterdessen eine weitere
Hiobsbotschaft: Mit Wacker Chemie musste das nächste
Unternehmen seine Jahresziele zurechtstutzen, was die Aktien um 2,5
Prozent zurückwarf. Börsianer fragen sich allerdings, ob die
Gewinnwarnung, die niemanden mehr wirklich überrascht haben dürfte,
nachhaltig belasten wird. Ein Argument hierfür könnte allerdings das
Ausmaß sein, wie JPMorgan-Experte Chetan Udeshi anführt.
Die Covestro-Papiere kamen nach einem
Vortages-Schlussspurt im Xetra-Handel am Mittwoch wieder etwas
zurück und verloren als schwächster Dax-Wert 2,3 Prozent. Auslöser
der Kursgewinne am Dienstag waren angeheizte Übernahmespekulationen
nach einer Bloomberg-Meldung unter Berufung auf informierte Kreise,
wonach der Ölkonzern Abu Dhabi National Oil (Adnoc) sein Gebot für
den Kunststoffkonzern von 55 auf 57 Euro je Aktie erhöhen wolle.
Die Aktien von Stratec brachen um 16 Prozent auf den
tiefsten Stand seit März 2020 ein. Der Diagnostikspezialist hatte
nach enttäuschenden Halbjahreszahlen sein Umsatzziel für 2023
gekappt. Die Warnung komme nicht aus heiterem Himmel, überrasche
aber in ihrem Ausmaß, sagte ein Händler. Berenberg-Analyst Odysseas
Manesiotis geht davon aus, dass die Markterwartungen für das
Ergebnis je Aktie im laufenden Jahr nun um rund 20 Prozent sinken
werden.
Die Anteilsscheine von Verbio stiegen um 4,2 Prozent.
Das Analysehaus Jefferies nahm die Bewertung der Papiere mit "Buy"
und einem Kursziel von 56 Euro auf. Als führender Hersteller von
Bio-Kraftstoffen sei das Unternehmen gut positioniert, um von der
Dekarbonisierung von Branchen wie Schwertransport und Industrie zu
profitieren, glaubt Analyst Constantin Hesse. Zudem biete die
robuste Bilanz zusätzlichen Spielraum für weiteres
Wachstum./edh/jha/