FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag keine
klare Richtung eingeschlagen. "Es scheint, als hätte das Sommerloch
an den Börsen begonnen", erklärte Marktanalyst Thomas Altmann von QC
Partners. Die Ferien- und Urlaubszeit zeige sich in niedrigen
Umsätzen. Auch deshalb nehmen die Schwankungen in den Sommermonaten
häufig zu. Denn dann reichten schon wenige Aufträge, um den Markt zu
bewegen.
Der Dax dümpelte vor sich hin und notierte zuletzt
0,11 Prozent tiefer bei 16 050,36 Punkten. "Unter dem Strich steht
seit Mai eine Schaukelbörse im Dax. Von einem Trend kann man seit
Monaten nicht sprechen", konstatierte Analyst Jochen Stanzl von CMC
Markets. Der MDax mit den 50 mittelgroßen Titeln
stieg am Dienstagnachmittag um 0,68 Prozent auf 27 912,53 Zähler.
Der EuroStoxx 50 als Börsenbarometer für die
Schwergewichte der Eurozone sank um rund 0,1 Prozent.
Die Aktien von Vonovia und TAG Immobilien
bekamen Auftrieb von Hochstufungen der Deutschen Bank
und gewannen 2,9 Prozent beziehungsweise 2,8 Prozent. Analyst Thomas
Rothäusler zeigte sich optimistischer für den deutschen
Wohnimmobilien-Sektor, der die Talsohle erreicht haben sollte.
Starke Quartalszahlen von Atoss Software und
optimistischere Wachstumsziele für das Gesamtjahr hievten die Aktien
auf ein Rekordhoch. Zuletzt notierten die Papiere des
Personalsoftware-Spezialisten 8,7 Prozent im Plus und waren damit
klarer Spitzenreiter im SDax . Mit einem Kursanstieg
von knapp 62 Prozent im laufenden Jahr sind sie zweitbester
SDax-Wert.
Die Papiere der Deutschen Beteiligungs AG kletterten
um 1,9 Prozent nach oben. Die DBAG wird nach einem Anteilsverkauf
und angesichts einer guten Geschäftsentwicklung optimistischer für
das laufende Geschäftsjahr. Man gehe davon aus, dass im
Geschäftsjahr bis Ende September die obere Hälfte der bisherigen
Prognosebandbreite erreicht werde, hieß es.
Die Anteilsscheine von Rational verteuerten sich an
der MDax-Spitze um 4,5 Prozent. Die Societe Generale nahm die Aktien
mit "Buy" und einem Kursziel von 855 Euro in die Bewertung auf.
Analyst Philippe Lorrain erwartet ein beschleunigtes Umsatzwachstum
des Profiküchenausrüsters und sieht das operative Ergebnis in den
kommenden fünf Jahren durchschnittlich um 10 bis 11 Prozent pro Jahr
steigen.
Nur kurz profitierte der Kurs von Knorr-Bremse von
Aussagen zur Strategie. In der Spitze stieg er um 2,3 Prozent auf
den höchsten Stand seit Anfang des Monats. Anschließend gaben die
Papiere die Aufschläge teilweise wieder ab, zuletzt betrug das Plus
noch 1 Prozent. Die für 2026 in Aussicht gestellte operative Marge
belege, dass das Unternehmen kontinuierlich die Profitabilität
steigern wolle, sagte ein Händler.
Der Euro kostete zuletzt 1,1232 US-Dollar. Die Europäische
Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,1230 Dollar
festgesetzt. Am Anleihenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,55
Prozent am Vortag auf 2,48 Prozent. Der Rentenindex Rex
stieg um 0,35 Prozent auf 124,78 Punkte. Der
Bund-Future legte um 0,65 Prozent auf 133,95 Punkte
zu./edh/jha/