FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt dürften
es am Dienstag zunächst ruhig angehen lassen. "Es scheint, als hätte
das Sommerloch an den Börsen begonnen", erklärte Marktanalyst Thomas
Altmann von QC Partners. Die Ferien- und Urlaubszeit zeige sich in
niedrigen Umsätzen. Auch deshalb nehmen die Schwankungen in den
Sommermonaten häufig zu. Denn dann reichten schon wenige Aufträge,
um den Markt zu bewegen.
Der X-Dax als vorbörslicher Indikator für den
Leitindex signalisierte eine knappe Stunde vor dem Xetra-Start ein
Plus von 0,06 Prozent bei 16 078 Punkten. Tags zuvor hatte der Dax
die runde Marke von 16 000 Punkten nach einem Test erfolgreich
verteidigt, und war damit auch über der 50-Tage-Linie geblieben.
Diese gilt als Indikator für den mittelfristigen Trend und läuft
knapp unter 16 000 Punkten seitwärts. Der Eurozone-Leitindex
EuroStoxx 50 wird am Dienstagmorgen rund 0,1 Prozent
höher erwartet.
Gestützt von der positiven Wall Street hatte der Dax am
Montagnachmittag seine Verluste eingedämmt. Die Anleger seien
halbwegs zufrieden mit dem jüngsten Inflationsrückgang, erklärte
Stephen Innes von SPI Asset Management. Sie können sich so zunächst
auf Unternehmenszahlen konzentrieren. Erst Ende Juli rückt die
Geldpolitik mit Leitzinsentscheidungen wieder in den Fokus.
Der Personalsoftware-Spezialist Atoss legt nach
starken Zuwächsen im ersten Halbjahr die Latte für 2023 höher. Der
Umsatz soll statt 135 Millionen nun mindestens 142 Millionen Euro
erreichen. Davon sollen 30 (zuvor 27) Prozent als operativer Gewinn
(Ebit) übrigbleiben. Die Atoss-Aktie stieg auf der Handelsplattform
Tradegate im Vergleich zum Vortagesschluss im Xetra-Hauptgeschäft um
3,9 Prozent.
Einen Blick wert sein könnten auch die Papiere der Deutschen
Beteiligungs AG . Die DBAG wird nach einem Verkauf und
angesichts einer guten Geschäftsentwicklung optimistischer für das
laufende Geschäftsjahr. Man gehe davon aus, dass im Geschäftsjahr
bis Ende September die obere Hälfte der bisherigen
Prognosebandbreite erreicht werde, hieß es.
Die Anteilsscheine von Rational verteuerten sich auf
Tradegate um 2,8 Prozent. Die Societe Generale nahm die Aktien mit
"Buy" und einem Kursziel von 855 Euro in die Bewertung auf. Analyst
Philippe Lorrain erwartet ein beschleunigtes Umsatzwachstum des
Profiküchenausrüsters und sieht das operative Ergebnis in den
kommenden fünf Jahren durchschnittlich um 10 bis 11 Prozent pro Jahr
steigen./edh/jha/