ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Berichtssaison-Optimismus treibt weiter an
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Montag an ihre starke
Vorwoche angeknüpft. Dabei übertrumpften die drei wichtigsten
Indizes im Handelsverlauf ihre Höchststände vom Freitag. Die Anleger
seien vorsichtig optimistisch mit Blick auf die anlaufende
Berichtssaison, hieß es von Marktteilnehmern zur Begründung.
Der Dow Jones Industrial beendete den Handel mit
einem Plus von 0,22 Prozent auf 34 585,35 Punkte. Zugleich schloss
er auf dem höchsten Stand seit Dezember 2022. Für den marktbreiten
S&P 500 stieg am Montag um 0,39 Prozent auf 4522,79
Punkte auf den höchsten Stand seit April 2022. Der
technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 gewann
0,95 Prozent auf 15 713,28 Punkte. Für ihn ist es der höchste Stand
seit Januar 2022.
An heimischen Konjunkturdaten stand zum Wochenauftakt lediglich der
Empire State Index auf der Agenda. Im Juli trübte sich ihm zufolge
die Industriestimmung im Bundesstaat New York ein, allerdings längst
nicht so deutlich wie befürchtet.
Bevor im Wochenverlauf weitere Großbanken, der Streaming-Dienst
Netflix und der Elektroautobauer Tesla
ihre Quartalsbilanzen vorlegen, standen einige spannende
Unternehmensnachrichten im Blick.
So gewannen die Tesla-Aktien schon vor der Zahlenvorlage am Mittwoch
3,2 Prozent und kletterten auf den höchsten Stand seit September
2022. Der Produktionsstart des Elektro-Pickup "Cybertruck" sorgte
für Kauflaune.
Dass der Software-Riese Microsoft der Übernahme von
Activision Blizzard beständig näher kommt, ließ die
Anteilscheine des Videospiel-Anbieters um 3,5 Prozent steigen. Ein
US-Berufungsgericht hatte in der Nacht zum Samstag die Forderung der
US-Wettbewerbsaufsicht FTC abgewiesen, die Übernahme mit einer
einstweiligen Verfügung zu blockieren. Als letzte Hürde für den 69
Milliarden Dollar schweren Deal bleibt damit die britische
Aufsichtsbehörde CMA. Um diese zu beschwichtigen, sei Microsoft
bereit, einen Teil des Geschäfts mit Cloud-Gaming in dem Land
abzutreten, hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag
berichtet. Microsoft-Titel endeten etwas höher.
Beflügelt von einem Rekord-Rahmenvertrags mit dem israelischen
Projektentwickler und Solar- und Windparkbetreiber Energix stiegen
die Aktien des Solartechnikunternehmens First Solar
zudem um 8,1 Prozent.
Dagegen stießen Anleger weiter Aktien von AT&T ab,
die im S&P 500 mit minus 6,7 Prozent den vorletzten Platz einnahmen
und auf den tiefsten Stand seit den 90er Jahren sackten.
Citigroup-Analyst Michael Rollins äußerte Bedenken über mögliche
Risiken für den Telekomkonzern im Zusammenhang mit bleiummantelten
Verkabelungen und stufte die Aktie auf "Neutral" ab. Auch Telephone
and Data Systems sowie Frontier Communications
wurden auf "Neutral" abgestuft und büßten 8,4 Prozent
beziehungsweise 15,8 Prozent ein.
Für Verizon strich das Analysehaus Edward Jones die
Kaufempfehlung und senkte die Aktie auf "Hold", woraufhin diese mit
minus 7,5 Prozent den letzten Platz im S&P 500 einnahm und den
tiefsten Stand seit 2010 erreichte. Auch hier verwiesen die
Analysten auf das Blei-Problem und sorgen sich über weitere
kurzfristige Abwärtsrisiken, da Umweltbehörden sich veranlasst sehen
könnten, Sanierungsmaßnahmen zu fordern. Die Kosten seien schwer
abschätzbar und könnten eine Dividendenerhöhung gefährden, schrieben
sie.
Die Anteile von Netflix profitierten dagegen von einer positiven
Studie der Deutschen Bank und stiegen um 1,8 Prozent auf 450 Dollar.
Analyst Bryan Kraft hob sein Kursziel für die bereits seit
Jahresbeginn um rund 50 Prozent gestiegene Aktie des
Streaming-Diensts von 410 auf 475 Dollar an. Sein Anlageurteil "Buy"
bekräftigte er und schrieb: Netflix sei "eine der wenigen sauberen
Wachstumsstorys in der Medien- und Kommunikationsbranche, was Gewinn
und freien Cashflow (FCF) betrifft". Das Vorgehen gegen das
Account-Sharing und die Einführung werbefinanzierter Abonnements
sieht er positiv.
Der Euro kostete zum Börsenschluss an der Wall Street
1,1239 Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs
am Nachmittag in Frankfurt auf 1,1230 (Freitag: 1,1221) Dollar fest.
Der Dollar kostete damit 0,8905 (0,8912) Euro.
Am US-Rentenmarkt stieg derweil der Terminkontrakt für zehnjährige
Anleihen (T-Note-Future) zuletzt um 0,08 Prozent auf 112,64 Punkte.
Die Rendite für zehnjährige US-Anleihen fiel auf 3,81 Prozent./ck/he