Aktien New York: Im Plus - Dow mit neuem Hoch seit Dezember 2022
NEW YORK (dpa-AFX) - Nach einer insgesamt starken Vorwoche haben die
US-Börsen am Montag weiter moderat zugelegt. Dabei bewegte sich der
Dow Jones Industrial zeitweise auf dem höchsten Stand
seit Mitte Dezember 2022.
An heimischen Konjunkturdaten stand lediglich der Empire State Index
auf der Agenda, der sich im Juli zwar eintrübte, aber deutlich
geringer als erwartet. Dagegen gab es einige interessante
Unternehmensnachrichten, bevor im Wochenverlauf weitere Großbanken
wie die Bank of America , Morgan Stanley
und Goldman Sachs , aber auch der
Streaming-Dienst Netflix und der E-Autobauer Tesla
Quartalsbilanzen vorlegen werden.
Der Dow Jones Industrial legte rund zwei Stunden vor
dem Börsenschluss um 0,22 Prozent auf 34 583,67 Punkte zu. Für den
marktbreiten S&P 500 ging es am Montag um 0,34
Prozent auf 4520,69 Punkte hoch. Der technologielastige Auswahlindex
Nasdaq 100 gewann 0,74 Prozent auf 15 680,86 Punkte.
Die beiden letztgenannten Indizes hatten zuletzt am Freitag
Zwischenhochs erreicht. Der S&P 500 war zeitweise auf den höchsten
Stand seit April 2022 geklettert, der Nasdaq-Auswahlindex auf ein
Hoch seit Januar 2022.
In den Fokus rückte bereits zu Wochenbeginn die Tesla-Aktie, die
zeitweise den höchsten Stand seit September 2022 erreichte. Zuletzt
ging es mit plus 2,0 Prozent mehr ganz so deutlich nach oben. Bevor
der Elektroautohersteller am Mittwoch nach US-Börsenschluss seinen
Quartalsbericht veröffentlicht, sorgte das Unternehmen mit dem
Produktionsstart seines Elektro-Pickups "Cybertruck" für Kauflaune.
Dass der Software-Riese Microsoft der Übernahme von
Activision Blizzard beständig näher kommt, ließ die
Anteilscheine des Videospiel-Anbieters um 3,8 Prozent steigen. Ein
US-Berufungsgericht hatte in der Nacht zum Samstag die Forderung der
US-Wettbewerbsaufsicht FTC abgewiesen, die Übernahme mit einer
einstweiligen Verfügung zu blockieren. Als letzte Hürde für den 69
Milliarden Dollar schweren Deal bleibt damit die britische
Aufsichtsbehörde CMA. Um diese zu beschwichtigen, sei Microsoft
bereit, einen Teil des Geschäfts mit Cloud-Gaming in dem Land
abzutreten, hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag
berichtet.
Beflügelt von einem Rekord-Rahmenvertrags mit dem israelischen
Projektentwickler und Solar- und Windparkbetreiber Energix stiegen
die Aktien des Solartechnikunternehmens First Solar
zudem um 7,7 Prozent.
Dagegen stießen Anleger weiter Aktien von AT&T ab,
die im S&P 500 mit minus 6,5 Prozent den vorletzten Platz einnahmen
und auf den tiefsten Stand seit den 90er Jahren sackten. Citigroup
-Analyst Michael Rollins äußerte Bedenken über
mögliche Risiken für AT&T im Zusammenhang mit bleiummantelten
Verkabelungen und stufte die Aktie auf "Neutral" ab. Auch Telephone
and Data Systems sowie Frontier Communications
wurden auf "Neutral" abgestuft, die knapp 6 Prozent
beziehungsweise 15,6 Prozent einbüßten.
Verizon wurde vom Analysehaus Edward Jones auf "Hold"
abgestuft, woraufhin diese Aktie mit minus 6,7 Prozent den letzten
Platz im S&P 500 einnahm und den tiefsten Stand seit 2010 erreichte.
Auch hier verwiesen die Analysten auf das Blei-Problem und sorgen
sich über weitere kurzfristige Abwärtsrisiken, da Umweltbehörden
sich veranlasst sehen könnten, Sanierungsmaßnahmen zu fordern. Die
Kosten seien schwer abschätzbar und könnten eine Dividendenerhöhung
gefährden, schrieben sie.
Die Anteile von Netflix profitierten dagegen von einer positiven
Studie der Deutschen Bank und stiegen um 1,8 Prozent auf knapp 450
Dollar. Analyst Bryan Kraft hob sein Kursziel für die bereits seit
Jahresbeginn um rund 50 Prozent gestiegene Aktie des
Streaming-Diensts von 410 auf 475 Dollar an. Sein Anlageurteil "Buy"
bekräftigte er und schrieb: Netflix sei "eine der wenigen sauberen
Wachstumsstorys in der Medien- und Kommunikationsbranche, was Gewinn
und freien Cashflow (FCF) betrifft". Das Vorgehen gegen das
Account-Sharing und die Einführung werbefinanzierter Abonnements
sieht er positiv./ck/he