Aktien Frankfurt: Auch gute Zahlen von US-Banken schieben Dax nicht an
FRANKFURT (dpa-AFX) - Auch starke Quartalsberichte aus den USA haben
den Dax am Freitagnachmittag nicht mehr ins Plus
schieben können. Am frühen Nachmittag lag der Leitindex, der zuletzt
fünf Börsentage in Folge gestiegen war, mit 0,1 Prozent leicht im
Minus bei 16 127 Zählern. Allerdings kann sich die Wochenbilanz mit
3,4 Prozent Aufschlag sehen lassen. Bleibt es dabei, dann war das
die stärkste Dax-Woche seit Ende März.
Die drei US-Großbanken JPMorgan , Citigroup
und Wells Fargo überzeugten mit ihren
Quartalsbilanzen ebenso wie der Versicherungsriese UnitedHealth
. Die Aktien legten vorbörslich teils kräftig zu. Das
trieb die Kurse hierzulande aber nicht mehr an. Anleger könnten
vielmehr geneigt sein, vor dem nahen Wochenende "Kasse" zu machen
und Gewinne mitzunehmen.
Der MDax mit den 50 mittelgroßen Titeln gab um 0,08
Prozent auf 27 974 Punkte nach. Der EuroStoxx 50 als
Börsenbarometer für die Schwergewichte der Eurozone zeigte sich
etwas fester.
Unter den Einzelwerten fanden sich die Aktien von Brenntag
am Dax-Ende wieder mit einem Abschlag von dreieinhalb
Prozent. Wegen einer Nachfrageschwäche in der Chemiebranche riet
JPMorgan zum Verkauf der Aktien des Chemikalienhändlers.
Eine Kaufempfehlung der Bank HSBC für die Papiere der Merck KGaA
bescherte dem Kurs ein Plus von 0,7 Prozent. Bei
Bayer riet HSBC hingegen zum "Reduzieren", was den Kurs um 1,1
Prozent nachgeben ließ.
Als negativ für den Autosektor werteten Händler einen Medienbericht,
dem zufolge Mercedes-Benz einen Preiskrieg bei
Elektroautos auf dem wichtigen Absatzmarkt China beobachtet. Die
Kursverluste von Mercedes-Benz, Volkswagen und BMW
hielten sich mit bis zu einem Prozent aber in
Grenzen.
Unter den Nebenwerten profitierten Telefonica Deutschland
mit plus zwei Prozent von einer positiven Studie von
Morgan Stanley. Sixt-Aktien büßten hingegen als
schwächster MDax-Wert sechs Prozent ein, nachdem die Deutsche Bank
ihre Kaufempfehlung gekappt hatte.
Am Devisenmarkt setzte sich die Rally des Euro fort, er kostete
zuletzt 1,1222 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte
den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,1182 Dollar festgesetzt. Am
Anleihenmarkt sank die Umlaufrendite von 2,55 Prozent am Vortag auf
2,54 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,06
Prozent auf 124,32 Punkte. Der Bund-Future gab um
0,08 Prozent auf 133,08 Punkte nach./bek/jha/