Aktien Frankfurt: Vierter Erholungstag vor US-Inflationsdaten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Mittwoch die
jüngste Erholung fortgesetzt. Nach Verlusten in den ersten vier
Börsentagen im Juli geht es nun bereits den vierten Tag in Folge
wieder aufwärts. Allerdings könnten die Karten am frühen Nachmittag
neu gemischt werden. Dann werden in den USA die Verbraucherpreise
für Juni veröffentlicht. Der Dax legte gegen Mittag um 0,8 Prozent
auf 15 920 Punkte zu, womit die 16 000er Marke wieder in
unmittelbare Reichweite rückt.
Die Preisdaten aus den USA hätten "das Potenzial, im Alleingang über
die Richtung des Börsentages zu entscheiden", schrieb Analyst Thomas
Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Die entscheidende Zahl
sei die Kerninflation, also die Teuerung ohne Energie- und
Lebensmittelpreise. "Hier erwarten und befürchten die Börsianer bei
der Jahresrate einmal mehr die 5 vor dem Komma", so Altmann.
Sollte die Teuerung die Markterwartungen übertreffen, dann könnte an
den Finanzmärkten wieder die Furcht vor weiter steigenden Leitzinsen
aufkommen. Das würde die Aktienbörsen belasten, denn mit steigenden
Zinsen verteuert sich die Refinanzierung von Unternehmen. Zudem
schmälern höhere Zinsen die Kreditaufnahme und mithin das
Wirtschaftswachstum.
Der MDax der mittelgroßen Titel gewann zuletzt 1,2
Prozent auf 27 651 Punkte. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50
zeigte sich ebenfalls fester.
An die Spitze des Dax setzten sich Zalando mit plus
zehn Prozent. Ursache der Gewinne waren die Quartalszahlen des
Konkurrenten About You . Der Online-Modehändler hat
das erste Geschäftsquartal dank Sparmaßnahmen überraschend mit einem
operativen Gewinn abgeschlossen. Aktien von About You
schossen um über 30 Prozent nach oben. Sie hatten allerdings seit
dem Börsengang vor zwei Jahren rund 80 Prozent eingebüßt.
Infineon verteuerten sich um 3,5 Prozent und Aixtron
um 5,5 Prozent. Analyst Janardan Menon von der US-Bank Jefferies
schätzte in einer Studie, dass die Halbleiterbranche in den
kommenden Jahren ein Wachstumspotenzial von einer Billion US-Dollar
habe. Davon dürften auch Infineon und Aixtron profitieren, so der
Experte.
Papiere der Deutschen Bank verloren hingegen 1,4
Prozent und lagen damit am Ende des Dax. Das Investmenthaus Keefe,
Bruyette & Woods hat die Kaufempfehlung für die Aktien gestrichen.
Die Anteile des Dialyseanbieters FMC gewannen 4,6
Prozent und erreichten den höchsten Stand seit einem Jahr. Die
Investmentbank Goldman Sachs nahm die Bewertung der Aktien mit
"Kaufen" auf.
In der dritten Reihe im SDax lagen die Papiere der
Telekomanbieter United Internet und 1&1
vorn, mit Aufschlägen von fünf und vier Prozent. Das
zur Finanzgruppe Rothschild gehörende Analysehaus Redburn hat beide
Aktien zum Kauf empfohlen./bek/jha/