ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Schwache Börsenwoche endet mit stabilen Kursen
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach einer enttäuschenden ersten
Börsenwoche im Juli haben sich Europas Aktienmärkte am Freitag
stabilisiert. Der EuroStoxx 50 ging mit einem Plus
von 0,32 Prozent bei 4236,60 Punkten in das Wochenende. Auf
Wochensicht steht allerdings ein Minus von 3,7 Prozent zu Buche, das
war die schwächste Börsenwoche seit Mitte März. Vor allem aus Sorge
um weiter steigende Zinsen in den USA hatten die Anleger den
Aktienmärkten zuletzt den Rücken zugekehrt.
Der mit Spannung erwartete Arbeitsmarktbericht aus den USA für Juni
fiel mit Blick auf das weitere Vorgehen der Notenbank Fed
uneinheitlich aus. Einerseits blieb die Zahl der neu geschaffenen
Stellen etwas hinter den Erwartungen zurück, andererseits stiegen
die Löhne und Gehälter stärker als angenommen, was für eine
restriktive Geldpolitik spricht. Die Fed "dürfte ihre bisherigen
Erklärungen zur Stärke des Arbeitsmarktes kaum ändern", lautete das
Fazit von Greg Wilensky, Bondanalyst beim Investor Janus Henderson.
Die Signale stünden unverändert auf Zinserhöhungen.
Der französische Cac 40 gewann vor dem Wochenende
0,42 Prozent auf 7111,88 Punkte, während der britische FTSE 100
um 0,32 Prozent auf 7256,94 Punkte nachgab. Hier
belasteten vor allem die Kursverluste von Versorgern wie Severn
Trent , United Utilities , SSE
und National Grid .
Immerhin gab es am Markt erste Stabilisierungszeichen. Die am Vortag
unter Druck geratenen konjunkturabhängigen Sektoren verzeichneten
Gewinne, allen voran die Chemiewerte . Dagegen gaben
defensive Sektoren wie Versorger , Telekommunikation
und Pharma , die sich zuletzt recht gut
gehalten hatten, deutlich nach.
Nach zuletzt etlichen negativen Nachrichten aus dem Chemiesektor
machte sich eine gewisse Gelassenheit breit. Aktien von Clariant
verzeichneten trotz einer Gewinnwarnung ein Kursplus
von fast fünf Prozent. Die Analysten der Baader Bank hoben in einer
Studie weitere Kostensenkungsmaßnahmen des schweizerischen
Unternehmens hervor. Aktien des Schwergewichts BASF
kletterten nach den vorangegangenen Verlusten um gut fünf Prozent.
Im Bausektor profitierten Saint Gobain von einer
Kaufempfehlung des US-Brokers Stifel und gewannen 1,3 Prozent.
Aktien von Shell gewannen nach einem Zwischenbericht
knapp ein Prozent. Hier lobten Analysten die Auflösung von
Betriebskapital in Milliardenhöhe, das nun Aktienrückkäufen
zugutekommen könne./bek/he