ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Zweites Halbjahr beginnt mit knappen Gewinnen
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Aktienmärkte sind nach dem teils
spektakulären ersten Halbjahr mit knappen Gewinnen in die zweite
Jahreshälfte gestartet. Neue Konjunkturdaten fielen am Montag
durchwachsen aus und zeigten keinen erkennbaren Einfluss auf die
Kurse. Der Handel endete zudem schon drei Stunden früher als üblich.
Am Dienstag bleiben wegen des Nationalfeiertags "Independence Day"
die Pforten an der Wall Street ganz geschlossen.
Der Nasdaq 100 pendelte in einer engen Spanne um
seinen Schlusskurs vom Freitag und verabschiedete sich 0,19 Prozent
fester mit 15 208,69 Punkten in die Feiertagspause. Zwischen Januar
und Juni hatte der Auswahlindex der Technologiebörse Nasdaq um knapp
39 Prozent zugelegt, was die beste Halbjahresentwicklung in seiner
gut 38-jährigen Geschichte bedeutet.
Auch die anderen Indizes zeigten sich zu Wochenbeginn lethargisch.
Der Leitindex Dow Jones Industrial gewann letztlich
0,03 Prozent auf 34 418,47 Punkte. Er war im ersten Halbjahr
deutlich hinter dem Nasdaq 100 zurückgeblieben und hatte auch mit
dem marktbreiten S&P 500 nicht mithalten können, der
am Montag 0,12 Prozent höher bei 4455,59 Punkten schloss.
Dank der Begeisterung für Künstliche Intelligenz (KI) sei eine
Handvoll Technologieunternehmen zu Geldmagneten geworden,
kommentierte Marktbeobachterin Susannah Streeter vom
Vermögensverwalter Hargreaves Lansdown die historisch starke erste
Jahreshälfte an der Nasdaq. Dies habe alle Bedenken hinsichtlich der
Folgen hoher Zinsen und der Turbulenzen im Bankensektor zerstreut.
Doch nun dürften die Anleger an der Technologiebörse erst einmal
eine Atempause einlegen. Das zweite Halbjahr sollte von anhaltenden
Spekulationen darüber geprägt werden, wie hoch die Zinsen noch
stiegen und wie lange sie auf diesem Niveau blieben.
Die Zahl kursbewegender Unternehmensnachrichten hielt sich am Montag
in Grenzen. Die Anteilseigner von Tesla konnten sich
über weitere Gewinne freuen: Dank überraschend starker Zahlen zu
Produktion und Auslieferung im zweiten Quartal legten die Aktien des
US-Elektrofahrzeugbauer als einer der besten Titel im Nasdaq 100 um
knapp sieben Prozent steigern. Sie erreichten damit den höchsten
Stand seit Ende September vergangenen Jahres. Im laufenden Jahr hat
Tesla seinen Börsenwert bereits deutlich mehr als verdoppelt,
nachdem dieser im Vorjahr allerdings auch um fast zwei Drittel
eingebrochen war.
Mit Rivian Automotive schaffte ein Branchenkollege
als Index-Spitzenreiter sogar ein Plus von mehr als 17 Prozent - er
konnte die Anleger mit starken Juni-Absatzzahlen begeistern. Etwas
weniger euphorisch reagierte der Markt auf die entsprechenden Zahlen
von Xpeng und Nio : Die in New York
gelisteten Anteilscheine der beiden chinesischen Unternehmen legten
um mehr als 4 beziehungsweise um 3,5 Prozent zu.
Apple-Titel verloren nach der jüngsten Rekordjagd,
die dem Technologiekonzern einen Börsenwert von mehr als drei
Billionen Dollar beschert hatte, 0,8 Prozent. Auf dem
schwindelerregend hohen Bewertungsniveau tun sich die Anleger
zunehmend schwer mit weiteren Käufen. Zur Zurückhaltung beitragen
dürfte am Montag ein Bericht der "Financial Times". Diesem zufolge
sieht sich Apple wegen technischer Probleme gezwungen, die
Produktionspläne für die jüngst vorgestellte Mixed-Reality-Brille
"Vision Pro" deutlich nach unten zu revidieren.
Bankenaktien profitierten etwas wenig von den am Freitag nach
US-Börsenschluss angekündigten Dividendenerhöhungen: Im Dow zählten
JPMorgan und Goldman Sachs mit
Kursaufschlägen von 0,8 beziehungsweise 1,3 Prozent zu den besseren
Werten, während außerhalb des Leitindex Morgan Stanley
und Wells Fargo um 1,2 und 1,7 Prozent
zulegten. Am Markt war allerdings schon weithin mit höheren
Gewinnausschüttungen gerechnet worden, nachdem die 23 größten
Finanzhäuser in den USA den jährlichen Banken-Stresstest der
US-Notenbank Fed allesamt bestanden hatten.
Ähnlich wie die Aktienmärkte kam auch der Euro am
Montag kaum von der Stelle: Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung
1,0916 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs
auf 1,0899 Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9175 Euro
gekostet.
US-Staatsanleihen gaben nach: Der Terminkontrakt für zehnjährige
Anleihen (T-Note-Future) fiel um 0,32 Prozent auf 111,91 Punkte. Die
Rendite für zehnjährige Treasuries stieg im Gegenzug auf 3,87
Prozent./gl/he