Aktien Frankfurt: Zurückhaltung vor Inflationszahlen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt halten sich die
Anleger am Donnerstag vor Inflationszahlen zurück. Der Dax
notierte gegen Mittag mit minus 0,12 Prozent auf 15
930,45 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen
sank um 0,33 Prozent auf 27 129,27 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 kletterte indes um 0,3 Prozent nach
oben.
Tags zuvor hatte der Dax mit 15 994 Punkten zwischenzeitlich wieder
Anlauf auf die Hürde von 16 000 Punkten genommen. Letztlich
scheiterte er aber sogar an der darunter liegenden 50-Tage-Linie.
Am Markt warten die Anleger am Nachmittag auf neue Daten zur
Preisentwicklung in Deutschland. Inflationsdaten aus der Eurozone
folgen am Freitag. Zuletzt hatten zahlreiche Vertreter der
Europäischen Zentralbank (EZB) deutlich gemacht, dass der Kampf
gegen die hohe Inflation fortgesetzt wird.
Anleger sehen sich also nach wie vor mit der Aussicht auf weiter
steigende Zinsen der Notenbanken konfrontiert. Dabei nähmen die
Sorgen vor einer Übersteuerung zu, was auch damit zu erklären sei,
dass die zuletzt veröffentlichten Stimmungsindikatoren -
insbesondere die Einkaufsmanagerindizes und der Ifo-Index -
enttäuscht hätten, hieß es von der Helaba.
Nachbörsliche Gewinne im US-Handel bei Micron Technology
nach guten Zahlen und einer optimistischen Prognose
hellten im Halbleitersektor die zuvor getrübte Stimmung wieder etwas
auf. Am Vortag hatte ein Bericht über mögliche weitere
Exportbeschränkungen für US-Chiphersteller nach China noch belastet.
Im Dax gewannen nun Infineon ein Prozent. Im MDax
legten Aixtron um 1,9 Prozent zu und profitierten
dabei auch von einer positiven Studie der Citigroup.
Enttäuschende Quartalszahlen und eine trübe Prognose des
US-Klebstoffkonzerns H.B. Fuller ließen die Anleger
des deutschen Konkurrenten Henkel vorsichtig werden.
Die im Dax notierten Vorzüge verloren ein Prozent.
Meilensteinzahlungen für Evotec für den Start einer
Phase-I-Studie eines Bayer -Programms im Bereich
Nierenerkrankungen gaben den Papieren des Hamburger
Wirkstoffforschers nur am Anfang Auftrieb. Zuletzt verloren sie 1,4
Prozent.
Die Anteile des Industriedienstleisters Bilfinger
schnellten nach einer Kaufempfehlung der UBS um mehr als zwölf
Prozent hoch. Analyst Gregor Kuglitsch begründete das neue Votum
nicht zuletzt mit den jüngsten Kursverlusten. "Wir denken, dass der
Markt eine Marge von rund vier Prozent einpreist und damit das
Potenzial für einen Anstieg 2024 weitgehend ignoriert", erläuterte
der Experte./ajx/stk