Aktien Europa: Weitere Verluste - Konjunktursorgen nehmen zu
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben am
Freitag weiter nachgegeben. Gegen Mittag verlor der EuroStoxx 50
Mit den Verlusten setzte sich die Konsolidierung an den europäischen Aktienmärkten fort. Neben Zinssorgen gab es auch Warnsignale von der Konjunktur. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe im Euroraum war im Juni einer ersten Schätzung zufolge ebenso wie der Index für den Dienstleistungssektor weiter gefallen. "Der Dienstleistungssektor kommt jetzt auch ins Straucheln", stellte Volswirt Thomas Gitzel von der VP Bank fest. "Derzeit ist er noch die Stütze der Konjunktur. Doch dieser wichtige Pfeiler scheint mit Blick auf das zweite Halbjahr wegzufallen."
An der Spitze der Verlierer standen die Ölwerte. Sie setzten ihre Korrektur angesichts der trüben Konjunkturaussichten fort. "Der Ölmarkt hat sich zuletzt vor allem auf die Nachfrageentwicklung konzentriert: Sorgen vor einem konjunkturell und strukturell schrumpfenden Bedarf in den Industrieländern und einer möglicherweise enttäuschenden Nachfrageerholung in China belasteten den Preis", stellten die Rohstoffanalysten der Commerzbank fest. Allerdings könnte ein Vorzeichenwechsel anstehen, denn "in den kommenden Wochen dürften die Angebotssorgen zunehmen: Zum einen will Saudi-Arabien im Juli nochmals um 500 000 Barrel pro Tag drosseln. Zum anderen sind die Bohraktivitäten in den USA seit Ende November um zehn Prozent zurückgefallen und ein Ende des Abwärtstrends ist nicht in Sicht."
Auch Rohstoffwerte verzeichneten Verluste. Laut JPMorgan-Analyst
Dominic O'Kane steht Europas konjunktursensiblen Stahl- und
Bergbauunternehmen Ungemach aus China bevor. Die chinesischen
Stahlexporte dürften sich im Juni weiter beschleunigt und 10 Prozent
der heimischen Jahresproduktion beziehungsweise 75 Prozent der
Produktion in der EU erreicht haben, schätzt der Experte. Damit
drohten Produktionsrestriktionen und Quoten, welche schlecht für die
Eisenerznachfrage wären, sowie Gegenwind für die Stahlpreise
außerhalb Chinas. Für ArcelorMittal
Bankaktien standen ebenfalls unter Druck. Die anhaltenden
Zinserhöhungen der internationalen Notenbanken und die Aussicht auf
weitere Schritte hatten Sorgen über das Kreditwachstum entfacht.
Santander
Unter den Nebenwerten knickten Vestas
Besser sah es bei den Pharmawerten aus. Der Sektor profitierte
ähnlich den Versorgern und den Nahrungsmittelherstellern von seinen
defensiven Qualitäten. Doch nicht nur das. Von GSK
In den USA ist eine Vielzahl an Klagen wegen vermeintlicher
Krebsrisiken von Zantac anhängig, das unter anderem bei Sodbrennen
eingenommen wird. Involviert sind unter anderem die Pharmakonzerne
Pfizer
ISIN GB0001383545 FR0003500008 EU0009658145
AXC0111 2023-06-23/12:13
Relevante Links: ArcelorMittal S.A., Sanofi S.A., Pfizer Inc., Banco Santander Central Hispano S.A., Rio Tinto plc, Vestas Wind Systems A.S., GlaxoSmithKline PLC, Siemens Energy AG