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Britische Opposition fordert Eingreifen gegen Hypothekenzinsen

LONDON (dpa-AFX) - Angesichts stark steigender Hypothekenzinsen fordern Verbraucher und Opposition die britische Regierung immer lauter zum Eingreifen auf. Premierminister Rishi Sunak müsse "diese Hypotheken-Horroshow" sofort beenden und helfen, eine "Katastrophe für Familien in Schwierigkeiten" zu verhindern, betonten die Liberaldemokraten. Die durchschnittliche zweijährige Festhypothek stieg am Montag über die Schwelle von 6 Prozent.

Downing Street räumte ein, es handele sich um eine "besorgniserregende Zeit für Hausbesitzer und Hypothekengläubiger". Es sei aber ausreichend Unterstützung verfügbar. Sunaks Sprecher verwies am Montag auf bereits eingeführte Maßnahmen zur Senkung der Lebenshaltungskosten wie Hilfen bei Energierechnungen. Der Premier sagte dem Sender ITV, das beste Mittel, Kosten und Zinsen niedrig zu halten, sei, die Inflation zu halbieren. Einige Experten betonten, ein staatlicher Eingriff treibe die Verbraucherpreise nur weiter an.

Nach Angaben des Verbands UK Finance, der Banken und Finanzdienstleister vertritt, laufen bis Ende 2024 rund 2,4 Millionen Festhypotheken aus. Anschließend drohen vielen Verbrauchern deutlich höhere Hypothekenzahlungen. Erwartet wird, dass die Bank of England an diesem Donnerstag zum 13. Mal in Folge den Leitzins erhöht, der aktuell bei 4,5 Prozent liegt. Das würde die Kosten für Kreditnehmer mit variablem Hypotheken-Zinssatz weiter erhöhen.

Die Hypothekenzinsen waren im September 2022 in die Höhe geschossen, nachdem wirtschaftspolitische Pläne der damaligen Premierministerin Liz Truss die Finanzmärkte ins Chaos gestürzt hatten. Daher sind Immobilien weniger attraktiv geworden: Die Hauspreise fielen zuletzt deutlich. Die aktuelle Inflationsrate soll an diesem Mittwoch bekannt gegeben werden./bvi/DP/men

AXC0203 2023-06-19/15:03

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