AIR SHOW: Boeing sieht chinesischen Mittelstreckenjet als Ansporn
PARIS (dpa-AFX) - Der US-Flugzeughersteller Boeing
sieht den ersten Linienflug des chinesischen Mittelstreckenjets C919
als Ansporn. Der Jet des chinesischen Herstellers Comac zwinge die
bisherigen Platzhirsche Airbus und Boeing, bei der
Entwicklung weiter voranzuschreiten, sagte der Chef von Boeings
Verkehrsflugzeugsparte, Stan Deal, am Sonntag vor Journalisten in
Paris. Es werde allerdings noch Jahrzehnte dauern, bis Comac ein
ernsthafter Konkurrent sei. Boeing und Airbus arbeiten unterdessen
an Konzepten für die nächste Generation von Flugzeugen, die deutlich
weniger Treibstoff verbrauchen oder sogar klimaneutral fliegen
können sollen.
Die C919 ist der erste chinesische Mittelstreckenjet und etwa so
groß wie Boeings 737 Max oder wie der Airbus A320neo. Er hatte Ende
Mai seinen ersten kommerziellen Flug absolviert. Viele wichtige
Teile kommen allerdings von westlichen Herstellern, darunter die
Triebwerke von CFM, einem Gemeinschaftsunternehmen von Safran
und General Electric . Die Chinesen
richten sich mit ihrem Jet bisher an heimische Fluggesellschaften.
Auf der weltgrößten Luftfahrtmesse in Le Bourget bei Paris, die an
diesem Montag (19. Juni) beginnt, wird der Flieger nicht zu sehen
sein.
Auf der Veranstaltung präsentieren die großen Hersteller und
Zulieferer ihre Produkte und informieren über geplante
Entwicklungen. So arbeitet der weltgrößte Flugzeughersteller Airbus
an den Grundlagen für ein Flugzeug mit Wasserstoffantrieb, das im
Jahr 2035 reif für den Liniendienst sein soll./stw/he