ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Dax hält sich dicht unter seinem Rekordhoch
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich am
Freitagmorgen dicht unter seinem Rekordhoch gehalten. Das hatte er
am Mittwoch bei gut 16 336 Punkten erreicht. Die Zinsentscheide in
der Eurozone und den USA waren in den vergangenen Tagen wie erwartet
ausgefallen, ähnlich wie die geldpolitischen Signale. In den
Mittelpunkt rückt nun der große Verfall, der üblicherweise für
Kursschwankungen sorgt. Im Tagesverlauf verfallen Terminkontrakte
auf Aktien und Indizes an den Terminbörsen. Vom "großen Verfall"
sprechen Börsianer dann, wenn Optionen und Futures auf Indizes und
einzelne Aktien am selben Tag auslaufen.
Im frühen Geschäft gewann der deutsche Leitindex 0,10 Prozent auf 16
305,82 Punkte und steuert damit auf einen Wochengewinn von etwas
mehr als zwei Prozent zu. Das Verharren am Rekordniveau birgt laut
Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets "das Risiko,
dass bei gut 16 330 Punkten irgendwann der Deckel drauf gemacht
wird" und es dann zunächst wieder nach unten gehe. "Für einen
solchen Wendepunkt haben in der Vergangenheit gern mal die großen
Verfallstage gesorgt."
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen stieg am Morgen
um 0,28 Prozent auf 27 407,39 Zähler. Für den EuroStoxx 50
ging es um 0,22 Prozent auf 4374,82 Zähler hoch. Eine
Stütze bleiben für Europas Aktienmärkte die US-Börsen, die am
Vorabend ihre Gewinne im Handelsverlauf ausgebaut hatten. Laut der
Commerzbank sind die Anleger derzeit im "Risk-On-Modus", also zu
Risiken bereit.
Mit der Zinspause der US-Notenbank Fed, der nächsten Zinserhöhung
der Europäischen Zentralbank und jeweils weiteren in Aussicht
gestellten Zinsschritten erfüllten die großen Notenbanken zuletzt
die Erwartungen der meisten Marktteilnehmer. Gleiches galt am
Freitag auch für die Bank of Japan, die allerdings vorerst weiter an
ihrer extrem lockeren Geldpolitik festhält.
Unter den Einzelwerten im Dax standen einmal mehr die Aktien von
Rheinmetall im Blick. Sie legten an der Index-Spitze
um 3,7 Prozent zu. Mehrere Händler verwiesen auf Aussagen von
Vorstandschef Armin Papperger über einen bevorstehenden mehrere
Milliarden Euro schweren Munitions-Rahmenvertrag mit der
Bundesregierung. Das seien in der Regel Geschäfte mit hohen Margen,
begründete ein Händler die aktuellen Kursgewinne der Aktie des
Rüstungsunternehmens und Autozulieferers.
Schlusslicht waren die Papiere der Deutschen Bank mit
minus 2,9 Prozent und auch die Anteile der Commerzbank
gaben um 1,0 Prozent nach. Der Finanzchef der
Deutschen Bank, James von Moltke, hatte sich am Vortag über
erwartete Rückgänge bei den Handelserträgen um bis zu 20 Prozent
geäußert.
Eine Studie ließ im SDax dagegen die Anteile von
Morphosys um 12,5 Prozent hochschnellen. Analyst
James Gordon von der US-Bank JPMorgan stufte die Aktie um gleich
zwei Bewertungsschritte von "Underweight" auf "Overweight" hoch.
Zudem verdreifachte er das Kursziel auf 36 Euro. "Wir setzen auf
Pelabresib", schrieb Gordon. Für das Mittel gegen Knochenmarkkrebs
stehen Ende des Jahres Phase-III-Studiendaten an. Selbst bei einer
kalkulierten 50/50-Chance ergebe sich ein immenses Kurspotenzial.
Pelabresib wird als Blockbuster-Kandidat gesehen, also als ein
Medikament mit Potenzial für einen Milliardenumsatz.
Eine Reihe von Aktien wird am Freitag zudem ex Dividende gehandelt,
unter ihnen Brenntag , Deutsche Wohnen
und DWS ./ck/jha/